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Der Bundesregierung fehlt der Überblick über die genaue Zahl der Asylbewerber.

© dpa/Kay Nietfeld

Flüchtlinge in Deutschland: Bundesregierung kennt Zahlen aus Erstaufnahmestellen nicht

Die Bundesregierung hat keinen exakten Überblick über die Zahl der Asylbewerber in Erstaufnahmestellen. Die Grünen finden das "peinlich".

Die Bundesregierung hat laut der "Süddeutschen Zeitung" eingeräumt, die genaue Zahl der in deutschen Erstaufnahmeeinrichtungen untergebrachten Flüchtlinge nicht zu kennen. Die Zeitung zitierte in ihrer Donnerstagsausgabe aus einer Antwort des Innenministeriums auf eine entsprechende Frage der Abgeordneten Renate Künast (Grüne). Sie hatte um die Zahl gebeten.

Staatssekretär Ole Schröder teilte daraufhin mit, der Regierung liege "keine Gesamtübersicht über die Zahl der in Erstaufnahmeeinrichtungen untergebrachten Asylbewerber vor". Der Regierung sei auch "nicht bekannt", wie viele Menschen von den ersten Einrichtungen auf die Kommunen verteilt wurden.

Künast sagte der Zeitung dazu, es sei zwar verständlich, "dass es schwierig ist, die Zahl der Flüchtlinge in Deutschland zu kennen". Dass die Regierung "aber schlicht gar nicht weiß, wie viele Menschen sich zur Zeit in den Erstaufnahmeeinrichtungen aufhalten, ist peinlich".

Künast kritisierte vor diesem Hintergrund die Flüchtlingspolitik der Regierung. Statt täglich "mit neuen Gesetzesverschärfungen zu marodieren", sollten Innenminister Thomas de Maizière und Kanzleramtsminister Peter Altmaier (beide CDU) "lieber ihre Hausaufgaben machen." Die Schutzsuchenden müssten versorgt und registriert und ihre Anträge müssten bearbeitet werden. (AFP)

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