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Michael Müller, Berlins Regierender Bürgermeister.

© dpa

Michael Müller sagt Danke: "Wir werden alle weiter Einschränkungen spüren"

Am Sonntag dankt Berlin den vielen Helfern, die sich für Flüchtlinge einsetzen. Lesen Sie hier einen Gastbeitrag des Regierenden Bürgermeisters von Berlin.

Liebe Berlinerinnen und Berliner, Sie alle – ganz gleich, ob mit ehrenamtlichem Engagement, als Mitarbeiterin und Mitarbeiter einer Verwaltung oder durch die freundliche Aufnahme neuer Nachbarn – zeigen, dass Berlin Großes leisten kann. Wir konnten im letzten Jahr gemeinsam rund 80.000 vor Krieg und Verfolgung geflohenen Menschen hier in Berlin eine sichere Unterkunft bieten. Wir kümmern uns um Unterbringung, Gesundheit, Sprachkurse, Schulplätze in Willkommensklassen und vieles mehr.

Das ist eine Aufgabe, die unsere ganze Kraft verlangt und bei der das ehrenamtliche Engagement vieler Menschen wichtig und unverzichtbar ist. Ich bin mir bewusst, dass wir an einigen Stellen nicht so schnell vorankommen, wie ich es mir wünsche. Aber von Tag zu Tag bewältigen wir diese Aufgabe besser, auch dank des Einsatzes so vieler.

Mehr Willkommensklassen

Natürlich gibt es noch viel zu tun. Wir werden weitere Willkommensklassen für die Kinder einrichten, mehr Kitaplätze schaffen, Wohnungen bereitstellen, aber auch weiterhin bei der Erstunterkunft auf Gebäude zurückgreifen müssen, die vorher anders genutzt wurden. Wir werden also alle auch weiter Einschränkungen spüren. Denn gerade jetzt im Winter brauchen wir die Hangar und Außenflächen des Flughafen Tempelhof, das ICC und Messehallen. Auch auf die jetzt genutzten Turnhallen werden wir nicht von heute auf morgen verzichten, sondern sie nur nach und nach wieder freiziehen können. Denn niemand weiß, wie viele Menschen in den nächsten Monaten zu uns kommen und deshalb wäre es unredlich so zu tun, als könnten wir jetzt schon einzelne Maßnahmen zur Unterbringung ausschließen. Politik, Verwaltungen und die Berlinerinnen und Berliner werden hier auch zukünftig gemeinsam gefordert sein.

Und wir stellen uns gemeinsam denen entgegen, die versuchen, aus der Not von Menschen Kapital zu schlagen und einzelne Bevölkerungsgruppen gegeneinander auszuspielen. Diese große Hilfsbereitschaft und das Engagement werden jetzt, am 31. Januar, auf Beschluss des Abgeordnetenhauses gewürdigt. „Berlin sagt Danke“. Berlin macht seine Türen auf und ich hoffe, dass viele, die geflüchteten Menschen in den letzten Monaten mit offenen Armen begegnet sind, ihnen ehrenamtlich helfen und mit ihrem Engagement dazu beitragen, dass wir stolz auf diese Stadt sein können, auch kommen.

Ihnen gilt mein Dank und ich freue mich, Sie im Rathaus und an vielen weiteren Orten in der Stadt empfangen zu können. Museen, Theater, die Philharmonie, viele Schwimmbäder und andere Landeseinrichtungen wollen dieses Engagement für Menschen in Not würdigen und laden herzlich ein.

Berlin muss eine tolerante Heimat bleiben

Neben dem Dank wollen wir aber auch dafür werben, dass die Berlinerinnen und Berliner sich weiter engagieren. Die größte gemeinsame Aufgabe liegt noch vor uns. Die Integration der vielen Menschen in unsere Gesellschaft – auf der Grundlage unserer Werte. Dabei ist eins wichtig: Unser Berlin muss eine weltoffene und tolerante Heimat für alle bleiben. Die Herausforderungen sind groß, eine solidarische Berliner Stadtgesellschaft wird sie aber tragen und bewältigen können, davon bin ich überzeugt.

Michael Müller

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