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Kein Anschluss. Die sanierte Brücke hängt ohne Verbindung da. Auf beiden Seiten klaffen Lücken.

© Kitty Kleist-Heinrich

Berliner Yorckbrücken: Kein Anschluss unter dieser Brücke

Die unendliche Geschichte der Yorckstraßenbrücke: Beim Fuß-und Radweg zwischen den Parkanlagen gibt es kleine Fortschritte – und ein Problem mit der S-Bahn-Trasse.

Die unendliche Geschichte setzt sich fort. Beim von allen Seiten gewünschten Fuß- und Radweg zwischen den westlichen Parkanlagen am Gleisdreieck mit einer Brücke über der Yorckstraße gibt es einen kleinen Fortschritt – und noch immer ein großes Hindernis. Nun wollen sich die Bezirke Friedrichshain-Kreuzberg und Tempelhof-Schöneberg sowie die Senatsverkehrsverwaltung am 16. November erneut zusammensetzen, um weiter voranzukommen. Jetzt „stört“ noch die Trasse der geplanten S-Bahn-Linie S 21 vom Potsdamer Platz über die Yorckstraße zum Südring.

Die sogenannte Brücke Nummer 5 soll die Bereiche des Parks in Höhe der Bautzener Straße kreuzungsfrei miteinander verbinden. Heute müssen Fußgänger und Radfahrer dazu die Yorckstraße an einer Ampelanlage überqueren. Die einstige Eisenbahnbrücke ist bereits saniert; sie hängt jedoch einsam und verlassen über der Yorckstraße. Auf beiden Seiten fehlt jeweils der Anschluss zum benachbarten „Festland“.

Der Weg nach Norden

Auf der Nordseite der Yorckstraße soll der Weg über das Dach des Biomarktes führen. Nach wie vor ist aber unklar, wie er das Dach verlassen soll. Auf dem östlich liegenden Damm, der jetzt eine Brache ist, sollen irgendwann einmal die Züge auf der S-Bahn-Strecke S 21 fahren. Der Fuß- und Radweg würde dort die Trasse kreuzen.

Verlängert man den Weg geradeaus, wird es sehr eng zwischen der S-Bahn-Trasse, die in der Planung immer weiter nach Westen gerückt ist, und dem vorhandenen Baumarkt. Und die erforderliche längere Brücke wäre teurer als der schnelle Schwenk auf die Trasse der S-Bahn. Wann dort Züge fahren werden, ist allerdings völlig ungewiss. Der erste Abschnitt vom Nordring zum Hauptbahnhof soll nach derzeitigem Stand frühestens 2026 komplett fertig sein.

Gerüchte, der Biomarkt sei so hoch gebaut worden, dass die Brücke nicht mehr angeschlossen werden könne, wies Kirchner jetzt in seiner Antwort auf eine Anfrage des FDP-Abgeordneten Bernd Schlömer zurück. Das Dach sei als Wegeverbindung konzipiert worden. Es werde von einer etwas höheren Attika umrahmt, die beim Bau des Weges an dieser Stelle abgetragen werden könne.

Der Weg nach Süden

Auf der Südseite ist immerhin klar, dass der künftige Weg am derzeit entstehenden Neubaukomplex auf der sogenannten Bautzener Brache vorbeiführen wird; finanziert vom Bauherrn Reinhold Semer, der auch den Bau- und den Biomarkt bauen ließ. Semer hat sich vertraglich verpflichtet, auch die weiteren Kosten der Verbindung zu übernehmen.

Nach langem Hin und Her hat sich Friedrichshain-Kreuzberg inzwischen durchgerungen, die Unterhaltungskosten des Weges auf seinem Gebiet zu übernehmen. Lange hatte es dazu keine Entscheidung gegeben. Nachdem der Tagesspiegel berichtet hatte, dass der grüne Baustadtrat Florian Schmidt das grüne Projekt ausbremse, brauchte Schmidt nur neun Tage, um zu erklären, dass der Bezirk „selbstverständlich“ für die Unterhaltungskosten aufkomme.

Besser sieht es, wie berichtet, für die anderen Brücken aus, die weiter östlich ebenfalls zu Fuß- und Radwegen werden sollen. Die Auflagen des Denkmalschutzes seien inzwischen erfüllt, sodass keine weiteren Hindernisse erkennbar seien, teilte Kirchner mit.

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