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© dpa

A 10 bei Michendorf: Berliner Ring: Zwei Tote bei Lkw-Unfall

Schlimmer Unfall auf dem südlichen Berliner Ring: Unter einer Eisenbahnbrücke verkeilten sich drei Lastwagen - zwei Menschen starben. Erst am Mittwoch hatte es einen ähnlich schweren Unfall gegeben. Innenminister Schönbohm fordert höhere Sicherheitsstandards für Speditionen.

Auf dem südlichen Berliner Ring hat sich am Freitagmorgen zum zweiten Mal innerhalb von zwei Tagen ein tödlicher Lkw-Unfall ereignet. Bei dem Zusammenstoß von drei Lastwagen zwischen Ferch und Michendorf kamen nach Polizeiangaben zwei Menschen ums Leben. Zwei weitere Personen wurden schwer verletzt. Erst am Mittwoch waren bei einem Unfall am Dreieck Nuthetal ein Beifahrer getötet und der Fahrer schwer verletzt worden. Innenminister Jörg Schönbohm (CDU) ermahnte angesichts häufiger Lastwagen-Unfälle die Fahrer und Spediteure, alle Sicherheitsregeln zu beachten.

Bei dem Unfall am Freitag verunglückte nach bisherigen Erkenntnissen gegen 4 Uhr zunächst ein mit Kranteilen beladener ukrainischer Lkw. Auf diesen fuhr ein polnischer Lastwagen auf, der wiederum von einem deutschen Lkw gerammt wurde. Die Fahrzeuge verkeilten sich ineinander.

Schönbohm: Lkw-Verkehr muss sicherer werden

Der 37 Jahre alte Beifahrer des polnischen Lastwagens sowie der 47-jährige Fahrer des deutschen Fahrzeugs starben noch am Unfallort. Der 27-jährige polnische Fahrer und sein 29-jähriger Kollege aus der Ukraine wurden mit schweren Verletzungen in Krankenhäuser gebracht.

Auf der Autobahn entstanden kilometerlange Staus. Die Bergung der Fahrzeuge gestaltete sich den Angaben zufolge sehr schwierig, weil der Unfall unter einer Eisenbahnbrücke passierte. Einer der Laster hatte zudem einen Pfeiler gerammt. Die Wracks wurden von schweren Kranwagen geborgen. Dazu musste zwischenzeitlich auch der Strom in der Oberleitung der Bahnstrecke abgeschaltet werden. Gegen 15 Uhr waren die Aufräumarbeiten erledigt. Der Sachschaden beläuft sich den Angaben zufolge auf rund 310.000 Euro. Die Fahrzeuge wurden zur Ermittlung des genauen Unfallhergangs beschlagnahmt.

Schönbohm verwies auf die nach wie vor hohe Unfallgefahr im Lastwagen-Verkehr. Erschütternde Unfälle wie am Freitagmorgen müssten Konsequenzen haben, forderte er. Der Lkw-Verkehr müsse sicherer werden. Fahrer wie Speditionen müssten ihrer Verantwortung für "rundum sichere Transporte" gerecht werden. Die scharfe Konkurrenz dürfe kein Alibi sein. Sicherheit müsse als Plus im Wettbewerb verstanden werden. Der Minister kündigte in diesem Zusammenhang verstärkte Polizeikontrollen an. (ho/ddp)

Susann Fischer[ddp]

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