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Acht Frühchen betroffen: Keimbefall jetzt auch in Potsdamer Klinikum

Wenige Wochen nach dem Keimbefall an der Berliner Charité meldet auch das Potsdamer Klinikum „Ernst von Bergmann“ gehäufte Keime auf der Frühgeborenenstation. Bei acht Kindern wurden sogenannte Enterobakterien nachgewiesen.

Bei insgesamt acht Kindern am Potsdamer Klinikum „Ernst von Bergmann“ sind Enterobakterien – ein Darmkeim – nachgewiesen worden. Das teilten am Montagabend das Klinikum und das brandenburgische Gesundheitsministerium mit. Lebensgefahr bestehe nicht und habe auch für keines der Kinder bestanden, betonte Klinikumssprecherin Damaris Hunsmann.

Zwei Kinder seien bereits entlassen worden, zwei weitere erfolgreich behandelt. Die übrigen vier sind den Angaben zufolge ohne Symptome. Sechs betroffene Babys werden laut Klinikum momentan in einem gemeinsamen Isolationszimmer behandelt, um eine weitere Übertragung zu verhindern. Die Ursache für den Keimbefall sei noch nicht gefunden, sagte Ortrud Vargas Hein, die ärztliche Direktorin des Klinikums. Alle acht betroffenen Babys seien im Bergmann-Klinikum zur Welt gekommen.

Während der Keim im Normalfall als ungefährlich gilt, kann er bei Menschen mit schwachem Immunsystem Fieber oder schwere Lungenentzündungen auslösen, sagte Vargas Hein. Im Klinikum Mainz waren vor zwei Jahren zwei Babys an einer Infektion durch den Keim gestorben. Bei den in Potsdam festgestellten Bakterien handele es sich jedoch nicht um multiresistente Keime, hieß es. Die Bakterien sind also mit Antibiotika behandelbar. Ein Zusammenhang mit den Fällen an der Charité gibt es laut Klinikum nicht: Zwar zählen auch die in Berlin aufgetretenen Serratien zu den Enterobakterien, es handele sich aber um zwei verschiedene Unterstämme, hieß es. Am Bergmann-Klinikum seien die Hygienemaßnahmen verschärft worden, sagte die ärztliche Direktorin. (jaha/tor)

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