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Auf dem Drahtesel: Mit Radtouristen auf Erfolgskurs

Brandenburg will sein weitreichendes Wegenetz besser vermarkten.

Brandenburg will im Radtourismus die Nummer eins in Ostdeutschland werden. Schon jetzt gibt es rund 7000 Kilometer ausgebaute Radwege im Land, nun sollen die vielen Möglichkeiten mit einer neuen Werbekampagne „Zeitfahren. Marke Brandenburg“ bundesweit bekannt gemacht werden. „Wir verstehen ‚Zeitfahren’ dabei nicht als Tempohast, sondern als eine mit vielen Auszeiten gekennzeichnete Tages- oder Mehrtagestour“, sagte der Geschäftsführer der Tourismus-Marketing-Gesellschaft, Dieter Hütte. „Nicht nur Restaurants und Hotels bieten sich für Zwischenstopps an, sondern auch die Möglichkeiten für Naturbeobachtungen oder für einen Stadtbummel.“ Die Qualität der Radwege und das flache Profil der Landschaft erlauben tatsächlich viele Stopps, ohne das Tagesziel aus den Augen zu verlieren.

Das zeigt die Radverkehrsanalyse, für die im vergangenen Sommer 34 000 Radler befragt worden sind. Danach legen sie auf Tagesausflügen im Schnitt 45 Kilometer zurück, auf Mehrtagestouren sind es 65 Kilometer. Den Radwegen gaben 37 Prozent der Nutzer ein „sehr gut“, 52 Prozent urteilten mit „gut“. Der Allgemeine Deutsche Fahrrad-Club (ADFC) kam auf ein ähnliches Ergebnis. Neun der 17 vom ADFC bisher mit Sternen bewerteten Wege liegen in Brandenburg.

Die Radtouristen trugen wesentlich zum guten Tourismusergebnis des Vorjahres bei. Nach Angaben von Wirtschaftsminister Ralf Christoffers buchten 3,7 Millionen Gäste rund 10,2 Millionen Übernachtungen und damit sogar noch etwas mehr als 2008. „Die Konzentration auf Themen wie Rad, Wasser, Natur und Kultur hat genauso zur guten Bilanz beigetragen wie die stark vergrößerten Angebote für behinderte Gäste“, sagte Christoffers.

Spitzenreiter in der Beliebtheitsskala ist das „Seenland Oder-Spree“, das nur knapp die Zwei-Millionen-Marke bei Übernachtungen verfehlte. Danach folgen das Ruppiner Land und der Spreewald mit jeweils mehr als 1,2 Millionen Übernachtungen. Aufsteiger ist das Dahme-Seengebiet mit einem Plus von 12 Prozent, das vor allem auf die Baustelle für den Großflughafen Schönefeld und den Freizeitpark „Tropical Islands“ zurückzuführen ist. Künftig soll die Vergabe von Fördermitteln stärker von der Qualität der Hotels, Pensionen oder Radwege abhängig gemacht werden.

Das zeigte sich bereits bei der Vergabe des diesjährigen Brandenburger Tourismuspreises auf der ITB. Eine elfköpfige Jury entschied sich für das Netzwerk „Radreisepartner Spreewald & Lausitz“. 35 Hotels und Pensionen arbeiten mit Radverleihern zusammen. „Wir bieten Rundum-Sorglos-Pakete sowohl für Genuss- als auch Sportradfahrer an“, sagte der Initiator und Hotelier Olaf Schöpe aus Cottbus. „Jährlich betreuen wir rund 5000 Radler, die zwischen ganz unterschiedlichen Routen wählen können.“

Platz zwei ging an die Idee „Schwimmen mit Pinguinen“ im Spreewelten-Bad Lübbenau. Auf dem dritten Rang landete das Unternehmen „Berlin-Usedom-Box“, das Radlern auf dem Fernweg günstige Übernachtungen in einfachen Holzhütten bietet. Claus-Dieter Steyer

Das Land Brandenburg präsentiert sich auf der ITB in der Halle 12. Infos unter www.reiseland-brandenburg.de

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