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Brandenburg: Auf den Kürbis gekommen

Im Storchendorf Linum wird Appetit auf die vielseitige Feldfrucht gemacht

Linum Den Kürbis in seiner großen Vielfalt kann Georg Rixmann aus dem nordwestlich Berlins gelegenen Linum besser präsentieren als jeder Verkäufer in der Stadt. Denn dort in den Läden ist einfach nicht genug Platz für die dicken, runden, krummen, länglichen, flaschenförmigen Früchte. Auf Rixmanns Hof in Linum – bekannt auch als Storchendorf – liegen hingegen einige hundert Kürbisse von 130 Sorten zur Auswahl bereit.

Rixmanns Betrieb, den er zusammen mit seiner Lebensgefährtin Sabine Schwalm seit sieben Jahren führt, gehört zu den größten Brandenburger Produzenten des kalorienarmen, aber vitaminreichen Gemüses. Für eine eigene Gaststätte reicht der Platz im Hofladen von Georg Rixmann nicht aus. Aber er hat aus der Not eine Tugend gemacht und mit mehreren Partnern der Region ein Netz in Sachen Kürbis geknüpft. So will er möglichst viele Ausflügler anlocken und sie dabei auf den Geschmack bringen. Denn noch immer verbinden viele Menschen mit der Feldfrucht lediglich eine Suppe oder ein süß-saures Gemüse. Zu DDR-Zeiten dominierte überall nur der blasse „Gelbe Zentner“, während heute vor allem dank amerikanischen Saatguts alle möglichen Formen und Farben zu erhalten sind.

Im Nachbarort Beetz experimentiert Bäckermeister Mike Bollig schon seit längerem mit Kürbisfleisch. „Es musste schließlich mehr als Kürbiskernbrötchen geben“, sagt er und zeigt ein dunkles Brot und ein Baguette mit Kürbisstücken vor; außerdem verkauft er eine „Kürbisschlemmerschnitte“, die äußerlich an einen Bienenstich erinnert.

Bis zum heutigen Sonntag noch bestimmt der Kürbis auch die Speisekarte im Ringhotel am See in Sommerfeld. Küchenchef Charly Conrad serviert gebratenes Forellenfilet auf Moschuskürbis oder Tagliatelle mit Mandarin-Kürbisspalten. Wer will, kann eine Apfel-Kürbismarmelade mit nach Hause nehmen. Im Wellnessbereich werden Bäder und Massagen mit Kürbiskernöl angeboten.

Natürlich weiß der Kürbis-Netzwerker Georg Rixmann, dass die Besucher in diesen Tagen eher aus anderen Gründen nach Linum, Beetz und Sommerfeld strömen. Hauptattraktion sind die Kraniche, die jeden Abend zwischen 17 und 19 Uhr über die Dörfer zu ihren Schlafplätzen an den Linumer Teichen fliegen. Tagsüber stehen die Vögel wie zum Greifen nahe auf den Feldern und stärken sich hier für den Weiterflug nach Süden. Die zehn Fußballfelder großen Kürbisplantagen von Rixmann immerhin verschonen sie. Ste.

Rixmanns Hofladen in Linum, Nauener Straße 23, bis Ende Oktober täglich von 12 bis 18 Uhr geöffnet, am Wochenende ab 10 Uhr. Auskünfte unter Tel. 033922/50571 und unter www.gemuese-und-obst.de

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