zum Hauptinhalt

Brandenburg: Aufpasser patzte: Gefangener floh 22Jähriger entwischte in Cottbus

JVA-Mann drohen Konsequenzen

Cottbus. Ein 22-jähriger Strafgefangener ist am Sonntag aus dem Cottbuser Krankenhaus geflohen. Das gab die Polizei gestern bekannt. Er war kurz vorher dort eingeliefert worden, weil er sich in der Justizvollzugsanstalt (JVA) Cottbus-Dissenchen die Pulsadern aufgeschnitten hatte. Nach Angaben des Potsdamer Justizministeriums gelang ihm die Flucht, weil ihm sein Bewacher entgegen eindeutiger Anweisungen die Fesseln abgenommen hatte und ihn nicht beobachtete. Der Bedienstete ließ den Häftling ungefesselt in einem Zimmer allein, aus dem er über das Fenster entkam.

Der Geflohene verbüßte seit September vorigen Jahres eine dreijährige Jugendstrafe wegen fahrlässiger Tötung im Straßenverkehr. Bei der Verfolgung hatte der Bedienstete keine Handfesseln dabei, so dass der Gefangene, als er eingeholt wurde, nach einem Tritt gegen das Schienbein seines Bewachers erneut fliehen konnte. Seitdem fehlt von ihm jede Spur. Gegen den unaufmerksamen Bewacher würden dienstrechtliche Maßnahmen eingeleitet, kündigte der Sprecher des Justizministeriums, Oliver Kramm, an.

Der 22-jährige Häftling zunächst in der Vollzugsanstalt Spremberg untergebracht. Vorigen Mittwoch war er nach Cottbus-Dissenchen verlegt worden, um dort eine schulische Qualifizierung zu beginnen. In der Nacht zum Sonntag versuchte der Gefangene dann, sich das Leben zu nehmen. Zu den Umständen der versuchten Selbsttötung konnte das Justizministerium noch keine Angaben machen.

Die Vollzugsanstalt Cottbus-Dissenchen ist erst vor zehn Monaten eröffnet worden. Das hochmoderne Gefängnis hat 600 Plätze für Jugendliche und Erwachsene sowie umfangreiche Arbeits- und Ausbildungsmöglichkeiten. Simone Wendler

Zur Startseite

showPaywall:
false
isSubscriber:
false
isPaid:
showPaywallPiano:
false