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Brandenburg: Ausstellung im Lügenmuseum: "Maschinen, die ins Leere laufen"

Mit Objekten und Installationen von fünf internationalen Künstlern will das Lügenmuseum Gantikow bei Kyritz (Ostprignitz-Ruppin) ab Sonnabend der Leere und dem Nichts auf die Spur kommen. Die Ausstellung "Maschinen, die ins Leere laufen" zeige Collagen aus achtlos liegen gelassenen Gegenständen und ausrangiertem Technikmüll, teilte das Museum am Donnerstag mit.

Mit Objekten und Installationen von fünf internationalen Künstlern will das Lügenmuseum Gantikow bei Kyritz (Ostprignitz-Ruppin) ab Sonnabend der Leere und dem Nichts auf die Spur kommen. Die Ausstellung "Maschinen, die ins Leere laufen" zeige Collagen aus achtlos liegen gelassenen Gegenständen und ausrangiertem Technikmüll, teilte das Museum am Donnerstag mit. Zu sehen sei unter anderem ein von Otis Laubert geschaffener "Koffer für Marcel Duchamp", der zwei mit Landkarten präparierte Nudelhölzer enthalte. Das Objekt soll nach Angaben des slowakischen Künstlers als Hommage an den bekannten Kubisten und Dadaisten Duchamp tibetanische Gebetsrollen darstellen. Duchamp war unter anderem durch seine aus Alltagsgegenständen gefertigten "ready mades" bekannt geworden.

"Das Haus ist ein Autorenmuseum mit einer internationalen Sammlung von Objekt- und Installationskunst des Künstlers Richard von Gigantikow", erklärt der Künstler Reinhard Zabka, der das "Lügen" für eine "grundchristliche Angelegenheit" hält. Seit 16 Jahren sammelt Zabka oppositionelle DDR-Kunst. Seit drei Jahren betreibt er sein Lügenmuseum im Schloss von Gantikow mit Gästehaus und Künstlerworkshops.

Das skurrile Museum verfolgt recht erfolgreich das Konzept, das die Lüge die einzige Form der Kunst ist, die das Publikum billigt und instinktiv der Wirklichkeit vorzieht. Zabka - nach eigener Aussage Jahrgang 1884 - lockt im Jahr bis zu 8000 Besucher an den abgelegenen Ort. Der Autodidakt, ein gebürtiger Erfurter, träumt immer noch davon, eine Sammlung "Oppositionelle Kunst Osteuropas" zusammenzubekommen. Er träumt zudem von Symposien, einem Skulpturenpark und einem Künstlerhof.

Zabka hatte seine seltsame Sammlung zunächst in einer Bauernkate in Babe (Ostprignitz) untergebracht, zwölf Jahre lang schepperte und klingelte hier sein "bewusstseinserweiterndes Kunstwerk". Vor inzwischen gut drei Jahren zog Zabka in den Gutshof um. Hier finden sich nun das "kunterbunt blinkende Traumschiff des Fliegenden Holländers, mit dem Baron Münchhausen zur Venus geflogen sein soll, das kosmische Wunder vom Gülper See" sowie künstlerisch verarbeitete Kuhfladen oder der Knochen, den Hänsel der Hexe durch den Käfig gereicht haben soll. Wirklich wahr.

Die Ausstellung \"Maschinen[die ins Leere laufen\"]

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