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Badeseen: Auf einen Sprung

Die Sonne scheint, die Wasserqualität ist bestens – das ist die Gelegenheit für einen Wochenendausflug an einen Badesee.

Am Wochenende wird’s heiß: Um die 30 Grad sagen die Meteorologen für Berlin und Brandenburg voraus – genau die richtige Temperatur, um sich an den Badeseen Brandenburgs zu vergnügen. Dort liegen die Wassertemperaturen derzeit schon zwischen 18 und 20 Grad Celsius, in der Ostsee ist es mit 13 bis 16 Grad noch deutlich kühler. Aus der Vielzahl der Brandenburger Seen haben wir hier eine kleine Auswahl mit schönen Bademöglichkeiten zusammengestellt.

SCHWIELOWSEE, CAPUTH

Das Strandbad Caputh lockt mit einem schönen Sandstrand, Beachvolleyball, einem italienischen Restaurant und Ausleihen für Surfbretter, Kajaks und Katamarane. Schon Theodor Fontane billigte dem Schwielowsee bei Potsdam die „Gutmütigkeit aller breitangelegten Naturen“ zu und verglich ihn mit einem an der Havelseenkette hängenden Medaillon. Auch mehr als 100 Jahre später hat er nichts von seinen Reizen eingebüßt. Einen schöneren Sonnenuntergang kann man weit und breit nicht erleben. Das Strandbad liegt am schönsten Platz, denn an der Landzunge verbreitert sich der Fluss nach der Einengung an der Caputher Fähre in den breiten See. Ste.

Geöffnet: täglich 10 bis 22 Uhr, Preise: Kinder 1,50 Euro, Erwachsene 4 Euro. Anreise: mit dem Zug bis Schwielowsee, mit dem Auto auf der B 1 in Richtung Werder bis Geltow, hier nach Caputh abbiegen. Infos: Tel. 033 209 / 808 51, www.strandbad-caputh.de.

SCHERMÜTZELSEE, BUCKOW

Die waldreiche Umgebung des beschaulichen Städtchens Buckow in der Märkischen Schweiz bewirkt ein besonders angenehmes Klima. Der klare Schermützelsee schmiegt sich an den Stadtrand. „Majestät, in Buckow geht die Lunge auf Samt!“ hatte bereits 1854 der Leibarzt von Friedrich Wilhelm IV. einen Aufenthalt in der Stadt empfohlen. Das Strandbad an der Wriezener Straße bietet viele Spielmöglichkeiten für Kinder. Auch ruhige Plätze sind auf dem weitläufigen Gelände vorhanden. Es können Ruderboote ausgeliehen werden. Am Schermützelsee befindet sich auch das Brecht-Weigel-Haus mit einer Ausstellung über das Künstlerpaar. Mehrere Gaststätten in schöner Lage laden zum Besuch ein. Ste.

Geöffnet: täglich 10 bis 19 Uhr, Preise: Kinder 1 Euro, Erwachsene 2 Euro. Anreise: Der nächste Bahnhof befindet sich in Müncheberg-Dahmsdorf (7,5 km). In Strausberg (16 km) besteht Anschluss an das Berliner S-Bahn-Netz. Von Müncheberg fahren täglich, von Strausberg wochentags Busse nach Buckow. Infos: Tel. 0172 / 95 35 809, www.buckow-online.de

WANDLITZSEE, WANDLITZ

Die 1901 eröffnete „Heidekrautbahn“ machte aus dem Bauerndorf Wandlitz einen beliebten Ausflugsort. Das ist bis heute so geblieben, hält doch der Zug weiterhin gleich oberhalb des Wandlitzsees. Schon 1923 wurde das Strandbad eröffnet, das 1999 eine umfassende Renovierung erfuhr. Seitdem gibt es gleich neben dem Eingang ein Restaurant mit Seeterrasse. Ein weiteres Ausflugsziel ist das Agrarmuseum im Dorf Wandlitz. Nicht weit entfernt liegt mit dem Liepnitzsee ein weiterer beliebter Badesee. Im Strandbad Wandlitz, das auch einen Sprungturm besitzt, können die Besucher zwischen sonnigen und schattigen Plätzen unter Bäumen wählen. Wer will, kann Ruderboote, Beach-Volleybälle, Tischtennisschläger oder ein Schwimmbrett ausleihen. Ste.

Geöffnet: 10 bis 19 Uhr, ab 21. 6. von 9 bis 20 Uhr, Preise: Kinder ab 5 Jahre 1 Euro, Schüler 1,25 Euro, Erwachsene 2 Euro, sonnabends und sonntags 3 Euro. Anreise: Der See liegt direkt an der B 109 (Prenzlauer Chaussee) oder mit der Regionalbahn ab S-Bahnhof Karow, Infos: Tel.: 033 397 / 64 888, www.wandlitz.de

WERBELLINSEE, EICHHORST

Eines der größten und schönsten Gewässer der Schorfheide ist der 50 Kilometer nördlich Berlins gelegene Werbellinsee. Der 786 Hektar große See erstreckt sich über 13 Kilometer Länge. An seiner breitesten Stelle misst er rund 1300 Meter, stellenweise ist er 60 Meter tief. Ein Beweis für die Klarheit und Sauberkeit des Wassers liefert die kleine Maräne, die sich nur in reinen Gewässern aufhält. Es gibt sieben offizielle Badestellen und viele offene Zugänge. Ein schöner Platz befindet sich auf dem frei zugänglichen Campingplatz „Am Spring“ in Eichhorst. Auch in Altenhof ist der Badestrand der Europäischen Jugenderholungs- und Begegnungsstätte, der ehemaligen Pionierrepublik, öffentlich zugänglich. Am See gibt es Ausleihmöglichkeiten von Booten. Ste.

Anreise: Mit dem Zug geht es von Eberswalde bis zum Kaiserbahnhof Joachimsthal. Autofahrer gelangen über die Autobahn A 11, die B 109, B 167 und die B 198 an den Werbellinsee. Die schönste Anreise bietet der Radfernweg Berlin-Usedom, unter anderem von Biesenthal aus. Infos: www.werbellinsee-schorfheide.de

STRANDBAD BABELSBERG

Es mag näher gelegene Badestellen in der Stadt geben, besser ausgestattete, verkehrstechnisch günstiger angebundene. Doch wer einmal im Strandbad Babelsberg war, wird die komplizierte Anreise nicht mehr scheuen. In erster Linie liegt das an der Kulisse, die auf beiden Seiten der Havel spektakulär ist: Jenseits der Wasserfläche liegt der Neubau des Hans- Otto-Theaters, den breiten Fluss kreuzen Segler und Berufsschiffer, im Rücken hat der Schwimmer die sanft ansteigenden Hügel des Babelsberger Parks, den Flatow-Turm und in der Ferne das Babelsberger Schloss. Idyllisch ist gar kein Ausdruck. Ein kleines Café bietet Snacks und Getränke an, wer es lieber wildromantisch mag, nimmt den Picknickkorb mit und macht es sich in einer der kleinen Buchten hinter dem offiziellen Badebereich bequem. müh

Anfahrt: S-Bhf. Babelsberg, mit der Tram 94 oder 95 weiter bis zur Humboldtbrücke, zehn Minuten Fußweg bis zum Strandbad.

MOTZENER SEE, KALLINCHEN

Gar nicht weit vom Strandbad Kallinchen entfernt, am Nordwestufer des Motzener Sees, erweiterten junge Großstädter auf Landpartie in den 20er Jahren die Bandbreite der Badefreuden, indem sie die Freikörperkultur erfanden und in Szene setzten. Im Strandbad selbst darf man indes auf eine erfreuliche Bandbreite zur Schau gestellter Bademoden hoffen, egal ob hip oder lässig, irgendwie bekleidet sind die Gäste in der Regel schon alle. Das ist aber nicht der Hauptgrund, warum es da so schön ist. Der Motzener See wurde schon mehrfach für seine gute Wasserqualität ausgezeichnet. Nur Segler und Ruderboote sind erlaubt, Motorboote nicht. Es gibt eine große Rutsche und auch sonst eine angenehme Infrastruktur, die die Vorzüge eines von Wäldern umgebenen stillen Sees mit den Errungenschaften moderner Schwimmbadlogistik aufs Erfreulichste kombiniert. Nach der Schwimmpartie ist der Tag noch lange nicht zu Ende. Auf der Terrasse des Hotels Residenz in Motzen, das mit dem Auto in sieben Minuten und zu Fuß in etwa einer halben Stunde auf der anderen Seite des Sees erreichbar ist, kann man den Abend mit einem guten, wenngleich nicht ganz preiswerten Essen ausklingen lassen. Es gibt aber auch ein paar zünftige Gasthöfe in der Umgebung. Bi

Autobahn Richtung Dresden, Abfahrt Mittenwalde. Öffnungszeiten des Strandbads: täglich 8-19 Uhr. Eintrittspreise: Erwachsene 2 Euro, bis 18 Jahre 1,50 Euro, bis 14 Jahre 1 Euro, bis 6 Jahre frei.

Eine Übersicht mit den Brandenburger Badestellen gibt es im Internet unter: www.mluv.brandenburg.de. Die Auflistung zeigt auch die Wasserqualität an – derzeit gibt es an den 253 offiziellen Badegewässern „keine Beanstandungen“.

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