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Brandenburg: Bahn lockt mit Brandenburger Zug

Angebot für neun ausgeschriebene Strecken mit neuen Fahrzeugen aus HennigsdorfVON KLAUS KURPJUWEIT POTSDAM/HENNIGSDORF.Mit dem Einsatz neuer Fahrzeuge, in Brandenburg produziert, und eingebundener ortsansässiger Partner will die Bahn AG die Ausschreibung des Landes für den Betrieb von neun Eisenbahnstrecken gewinnen.

Angebot für neun ausgeschriebene Strecken mit neuen Fahrzeugen aus HennigsdorfVON KLAUS KURPJUWEIT POTSDAM/HENNIGSDORF.Mit dem Einsatz neuer Fahrzeuge, in Brandenburg produziert, und eingebundener ortsansässiger Partner will die Bahn AG die Ausschreibung des Landes für den Betrieb von neun Eisenbahnstrecken gewinnen.Dabei setzt die Bahn auch auf den Bus.Wo die Züge bleiben, wird entsprechend ausgebaut.In Hennigsdorf entsteht so ein neuer Bahnhof. Die europaweite Ausschreibung der Bahnstrecken ist eine Folge der Bahnreform; seither sind die Länder für den Nahverkehr auf der Schiene zuständig.Der Wettbewerb soll die Kosten drücken.In mehreren Bundesländern hat die Bahn AG bei Ausschreibungen bereits gegenüber privater Konkurrenz von nichtbundeseigenen Eisenbahnen den Kürzeren gezogen.So weit will es der Konzernbeauftragte der Bahn AG für das Land Brandenburg, Hans Leister, der auch den Bereich Regionalverkehr leitet, in Brandenburg aber nicht kommen lassen. Für die neun im ersten Schritt ausgeschriebenen Strecken hat die Bahn AG ein Angebot entwickelt, das zum Teil auf den Bus zurückgreift.Die Fahrzeuge für den Schienenverkehr will die Bahn bei ADtranz in Hennigsdorf kaufen, womit eine Forderung von Verkehrsminister Hartmut Meyer erfüllt würde.Zwei verschiedene Fahrzeuge sind für den Einsatz vorgesehen, der Regio Shuttle RS 1 und der Gelenktriebwagen GTW 2/6. Die Schienenfahrzeughersteller bieten inzwischen für Nebenstrecken Leichttriebwagen an, die kostengünstig hergestellt werden, um mit dem Bus konkurrenzfähig zu bleiben.Deshalb setzen sie auch viele Komponenten aus dem Busbereich ein.Ein Merkmal ist der fast stufenlose Einstieg der Niederflurfahrzeuge.Vom Regio Shuttle hat ADtranz bereits 88 Fahrzeuge an nichtbundeseigene Eisenbahnen verkauft.Er kostet, je nach Ausstattung, zwischen 2,6 und 2,9 Millionen Mark.Gestern präsentierte ADtranz erstmals das Fahrzeug im Linienverkehr zwischen Griebnitzsee und Hennigsdorf.Mit dabei war auch Verkehrsminister Meyer, der damit zufrieden war. Ausgeschrieben sind die Strecken Erkner-Frankfurt (Oder), Fürstenwalde-Beeskow, Königs Wusterhausen-Frankfurt (Oder), Königs Wusterhausen-Mittenwalde sowie Potsdam-Brandenburg-Wusterwitz, Brandenburg-Belzig, Brandenburg-Rathenow-Neustadt, Potsdam-Jüterbog und Belzig-Treuenbrietzen.In ihrem Angebot hat die Bahn dabei zum Teil die Linien verändert.Wo die Nachfrage auf Dauer gering bleibe, etwa zwischen Brandenburg und Belzig, solle verstärkt der Bus eingesetzt werden, schlägt die Bahn AG vor. In Hennigsdorf setzt sie weiter auf die Schiene.Gestern wurde der Grundstein für ein neues Bahnhofsgebäude gelegt.Für 10 Millionen Mark, finanziert von der Bahn AG und einem privaten Fonds, entsteht auf beiden Seiten des Zugangs zum Bahnhofstunnel nach Plänen des Architekturbüros BfU Hennigsdorf/Aachen je ein dreigeschossiges Gebäude, dessen obere Etagen für Büros vorgesehen sind.Unten gibt es auch Fahrkarten.Wenn die S-Bahn Ende 1998 wieder bis Hennigsdorf fährt, erwartet die Bahn täglich 10 000 Fahrgäste.

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