zum Hauptinhalt

Brandenburg: Bald besserer Service in Sanssouci

Sofortprogramm angekündigt: Mehr Broschüren, Restaurants und ToilettenVON THORSTEN METZNER POTSDAM.Mit einem vier Millionen Mark umfassenden Sofortprogramm will die Preußische Schlösserstiftung Berlin-Brandenburg im nächsten Jahr die gröbsten Defizite bei der Betreuung der Sanssouci-Besucher beseitigen.

Sofortprogramm angekündigt: Mehr Broschüren, Restaurants und ToilettenVON THORSTEN METZNER POTSDAM.Mit einem vier Millionen Mark umfassenden Sofortprogramm will die Preußische Schlösserstiftung Berlin-Brandenburg im nächsten Jahr die gröbsten Defizite bei der Betreuung der Sanssouci-Besucher beseitigen.Das hat Thomas Köstlin, der neue Verwaltungsdirektor der Sanssouci-Stiftung, gestern gegenüber dem Tagesspiegel angekündigt.Fehlende Gastronomie, unhygienische oder überteuerte Toiletten, aber auch ein mangelhaftes Leitsystem sorgen seit langem bei Besuchern der Potsdamer Schloßparks für Unmut.Rund 2 Millionen Touristen aus aller Welt pilgern jährlich in die zum UNESCO-Welterbe gehörenden Schlösser- und Parkanlagen. Der 40jährige Jurist, der von der Max-Planck-Gesellschaft zur Schlösserstiftung wechselte, ging nach zweimonatiger Einarbeitung in sein neues Amt nun erstmals an die Öffentlichkeit.Köstlin betonte ausdrücklich, daß mit der geplanten Offensive für mehr Besucherfreundlichkeit nicht bei der Stunde Null angefangen werde.Dennoch ließ er keinen Zweifel daran, daß es 1998 "einen Ruck geben muß, damit das Außenbild der Stiftung verbessert wird".Kürzlich hatte der Berliner Marketingprofessor Friedrich Loock in einem Gutachten dem Kundenservice der Preußischen Schlösserstiftung schlechte Noten ausgestellt, dabei vor allem das mangelnde Dienstleistungsverständnis und verschenkte Einnahmemöglichkeiten beklagt. Die gröbsten Mißstände sollen nun kurzfristig angepackt werden, indem die Stiftung 1998 aus anderen Etatposten des 70-Millionen-Haushaltes vier Millionen Mark umschichtet.Nicht nur, daß davon laut Köstlin das Besucherleitsystem für die Schlösser 1998 deutlich verbessert werden soll.Vor allem steht das gastronomische Niemandsland im Umfeld der Besuchermagneten Schloß Sanssouci und dem Neuen Palais nach jahrelangen Fehlschlägen vor der kulinarischen Belebung: Mit der Wiedereröffnung des historischen Gasthofs an der Historischen Mühle (geplanter Baubeginn 1998) und einer ebenfalls geplanten Gaststätte am Südtor des Neuen Palais. Köstlin äußerte sich "optimistisch", daß die entsprechenden Verhandlungen mit einer etablierten, renommierten Gastronomie- und Hotelkette in den nächsten Monaten zügig bis zur Vertragsreife geführt werden können.Er gehe davon aus, daß beide Gaststätten deutlich vor der Bundesgartenschau 2001 öffnen und parallel zu den Bauarbeiten bereits eine provisorische Versorgung gesichert wird.Zum dritten sollen die vorsintflutlichen Luken-Kartenkassen in Sanssouci nun schrittweise zu würdigen Eingangsbereichen und Museumsshops umgestaltet werden.Köstlin: "In Sanssouci noch 1998, im Neuen Palais 1999." Im gleichen Atemzug sollen das dort angebotene Programm an - mehrsprachigen - Eigenpublikationen (Broschüren/Postkarten) erweitert, bisherige Engpässe abgestellt werden. Begleitet wird das 98er Sofortprogramm von einer großangelegten Besucherbefragung in Sanssouci und den anderen Schloßparks."Wir wissen einiges über die Erwartungen der Schloß-Besucher, aber kaum etwas über die Besucher der Parkanlagen." Nicht zuletzt soll nun auch in die stillen Örtchen des Potsdamer Weltkulturerbes Kultur einziehen.Ihre Zahl soll erhöht werden.Die inzwischen gekündigten Verträge mit den Toilettenpächtern in Sanssouci werden durch neue mit externen Reinigungsfirmen ersetzt.Der besucherfreundliche Nebeneffekt: Wie in großen internationalen Museen sind die Sanssouci-Toiletten dann kostenlos.

Zur Startseite

showPaywall:
false
isSubscriber:
false
isPaid:
showPaywallPiano:
false