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Bandenkrieg: Mehrjährige Haftstrafe im Neuruppiner Rockerprozess

Weil er auf ein verfeindetes Bandenmitglied der "Bandidos" schoss, muss ein 36-jähriger Rocker nun für mehr als vier Jahre hinter Gitter. Das Gericht glaubte dem Mann nicht, aus Notwehr gehandelt zu haben.

Im sogenannten Rockerprozess vor dem Landgericht Neuruppin haben die Richter am Montag eine mehrjährige Haftstrafe verhängt. Ein 36 Jahre altes Mitglied des Rockerclubs "Red Devils" wurde wegen versuchten Totschlags, fahrlässiger Körperverletzung und unerlaubten Waffenbesitzes zu vier Jahren und sechs Monaten Haft verurteilt. Das Gericht sah es als erwiesen an, dass der Mann aus Hohen Neuendorf (Kreis Oberhavel) im Sommer vergangenen Jahres als Beifahrer aus einem Auto heraus auf einen Rivalen des Motorradclubs "Bandidos" geschossen hatte, um diesen zu töten. Der mitangeklagte Fahrer wurde freigesprochen.

Die Tat hatte sich am 6. Juli 2008 an einer Ampelkreuzung in Hennigsdorf (Oberhavel) ereignet. Der nun Verurteilte schoss aus einem Auto heraus auf den Beifahrer eines anderen Wagens, weil dieser angeblich ein Pfefferspray gezogen hatte. Der Schuss ging fehl, jedoch erlitt der Fahrer des angegriffenen Autos einen Streifschuss. Im Prozess hatte der 36-jährige "Red Devil" zu seiner Verteidigung angeben, von den "Bandidos" verfolgt worden zu sein und aus Notwehr gehandelt zu haben.

Die "Red Devils" stehen den "Hells Angels" nahe. "Bandidos" und "Hells Angels" liefern sich seit Jahren einen sogenannten Rockerkrieg. Dabei gibt es auch immer wieder gewalttätige Auseinandersetzungen in Brandenburg. (nal/ddp)

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