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Brandenburg: Bauern werfen Agrarminister Panikmache vor Verbandschef verteidigt Anbau von Genpflanzen und glaubt nicht an einen Imageschaden

Paaren/Glien - Brandenburgs Bauernfunktionäre haben Agrarminister Dietmar Woidke (SPD) wegen seiner kritischen Haltung zum Anbau von Gen-Pflanzen angegriffen. Dem Minister, der sich erst kürzlich kritisch zum Anbau von Gen-Mais in Brandenburg geäußert hatte, warfen die Funktionäre das Schüren von Ängsten vor.

Paaren/Glien - Brandenburgs Bauernfunktionäre haben Agrarminister Dietmar Woidke (SPD) wegen seiner kritischen Haltung zum Anbau von Gen-Pflanzen angegriffen. Dem Minister, der sich erst kürzlich kritisch zum Anbau von Gen-Mais in Brandenburg geäußert hatte, warfen die Funktionäre das Schüren von Ängsten vor.

Woidke hatte in den vergangenen Wochen mehrfach davor gewarnt, dass der Anbau etwa von Gen-Mais zunehmend zum Imageproblem für das Land werden könne, das für sich als naturnahes Tourismusland wirbt. Dass Brandenburg auf der einen Seite bundesweit den höchsten Anteil an ökologisch bewirtschafteter Anbaufläche und auf der anderen Seite auch die meisten Gen-Felder hat, passe nicht zusammen.

Der Chef des Landesbauernverbandes Udo Folgart, der auch agrarpolitischer Sprecher der SPD-Landtagsfraktion ist, sagte gestern auf der Landesbauernversammlung in Paaren/Glien: „Für kontraproduktiv und verantwortungslos halten wir das Schüren von Ängsten oder das Herbeireden eines möglichen Imageschadens für Brandenburg.“ Die meisten Öko- Bauern Brandenburgs, die vornehmlich für den Berliner Markt produzieren und sich seit Jahren gegen den Anbau von gentechnisch veränderten Pflanzen wehren, sind nicht im Landesbauernverband, sondern in eigenen Verbänden organisiert.

Einig waren sich Minister und Landwirte bei einem anderen Problem der brandenburgischen Pflanzen- und Viehzüchter: dem Klimawandel. Woidke forderte die Landwirte auf, sich aktiver mit dem Thema zu befassen und sich zügiger auf die veränderten Klimabedingungen einzustellen. Immer wieder sei es in Brandenburg in den vergangenen Jahren zu dramatischen Ernteausfällen gekommen, sagte der Minister. Im Vorjahr war ein Großteil der Maisernte vertrocknet, in diesem Jahr ist wegen der Dürre-Periode im April die Ernte des Sommergetreides stark gefährdet. Besonders betroffen sind die Uckermark und die Lausitz – in beiden Regionen herrscht nach Angaben des Landesumweltamtes bereits Steppenklima.

Das Land, unterstütze zwar Bauern in Notlagen mit Steuermitteln, sagte Woidke. Doch das sei keine Dauerlösung. In der Landwirtschaft seien aktive Anpassungsprojekte notwendig. Einen Ansatzpunkt sieht Woidke darin, sorgfältiger mit dem Grund- und Oberflächenwasser umzugehen.

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