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Beeskow: Protest gegen Gaslagerung geht weiter

Der Streit um das geplante CO2-Endlager in Brandenburg geht in die nächsten Runde. Mehrere Protestgruppen haben nun einen Gesetzentwurf vorgelegt, der die unterirdische Lagerung des Gases in ganz Deutschland verbieten will.

Die Bürgerinitiativen gegen die geplanten Kohlendioxid-Lager in Brandenburg lassen nicht locker. Mehrere Protestgruppen haben jetzt einen eigenen Gesetzentwurf vorgelegt. Mit diesem soll die unterirdische Lagerung von CO2 in Deutschland komplett verboten werden. „Entgegen der Rhetorik der Kohlelobbyisten und willfähriger Politiker muss Deutschland nicht zwingend die Einlagerung des Klimagases erlauben“, so Udo Schulze von der Bürgerinitiative „CO2-Endlager stoppen“ aus Beeskow.

Die Initiative beruft sich auf eine Richtlinie der EU, welche zwar für alle Mitgliedsstaaten die Schaffung eines entsprechenden Gesetzes vorsieht. Doch diese Richtlinie gewährt auch die Möglichkeit, dass jedes Mitgliedsland das Recht hat, „keinerlei Speicherung auf Teilen oder auf der Gesamtheit des Hoheitsgebietes zuzulassen“. Darauf berufen sich die Gegner und fordern ein Verbot der unterirdischen Lagerung. Sie verweisen dabei vor allem auf die enormen Risiken für Menschen und Umwelt durch das hochkonzentrierte Gas im Falle von Leckagen. Außerdem bestünde die Gefahr der Vergiftung und Versalzung des Grundwassers.

Auch die Umweltorganisation BUND hat erst vor wenigen Tagen vor den Gefahren der Gasverpressung gewarnt. „Es kann dadurch sogar zu Erdbeben und Bodenverschiebungen kommen“, so Axel Kruschat, Landesgeschäftsführer des BUND Brandenburg. Außerdem wird für die aufwendige Abscheidung des Kohlendioxids im Kraftwerk ein enormer zusätzlicher Energiebedarf benötigt.

Der Energiekonzern Vattenfall will an seinen Plänen festhalten und in Beeskow und im Oderbruch unterirdische CO2-Lager errichten. Das Gas dafür soll aus dem Kohlekraftwerk Jänschwalde bei Cottbus kommen. Dort soll dafür ein zusätzlicher Kraftwerksblock mit CCS-Technologie errichtet werden, gefördert mit 180 Millionen Euro von der EU. Doch nach Meinung der CCS-Gegner könnten die Gelder der EU viel besser und sinnvoller für den Ausbau der erneuerbaren Energien genutzt werden, anstatt die Förderung in einer „Dinosaurier-Technologie“ zu versenken, sagt Udo Schulze von der Bürgerinitiative aus Beeskow.

Silke Milius

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