1. Mai: Chronik der Randale in Berlin
Vom ersten Gewaltausbruch 1987 über das "Deeskalationskonzept der ausgestreckten Hand" (seit 2004) bis zu den schwersten Krawallen der vergangenen zehn Jahre (2009).
1987
Erster Gewaltausbruch
in Kreuzberg: Mehr als 900 Jugendliche liefern sich 12 Stunden lang Straßenschlachten mit der Polizei, plündern Geschäfte, zünden Autos an. 245 Polizisten werden verletzt, 55 Randalierer festgenommen.
1989
Der rot-grüne Senat unter Walter Momper versucht eine Deeskalationsstrategie: keine Schlagstöcke, nur begrenzt Tränengas. Das Konzept geht nicht auf. Es kommt zu heftigen Straßenschlachten, 350 Polizisten werden verletzt.
1991
Nach der Vereinigung zieht die „Revolutionäre 1. Mai-Demonstration“ in den Osten. In Friedrichshain gibt es Krawalle, die sich in Kreuzberg fortsetzen.
1999
Die Polizei führt ein neues Präventionskonzept ein. Dennoch kämpfen in Kreuzberg Autonome mit Polizisten.
2001
CDU-Innensenator Eckart Werthebach verbietet eine NPD-Demo und erstmals die „Revolutionäre 1.Mai-Demonstration“. Trotz des Rekordaufgebotes von 9000 Polizisten gibt es Krawalle.
2004
Innensenator Körting (SPD) setzt erfolgreich auf ein „Deeskalationskonzept der ausgestreckten Hand“. Erstmals wird ein Rückgang der Gewalt verzeichnet. Ein Grund ist nach Expertenansicht das inzwischen organisierte „Myfest“.
2009
Bei den schwersten Krawallen seit zehn Jahren randalieren 2500 Menschen, 479 Polizisten werden verletzt. das
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