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Berlin: 1. Mai: Es begann am 1. Mai 1987

In Berlin gehört der 1. Mai seit 1987 zum Demonstrations-Ritual.

In Berlin gehört der 1. Mai seit 1987 zum Demonstrations-Ritual. Dieses Jahr 1987 ging als legendär in die Kreuzberger Geschichte ein - von der Plünderung des Bolle-Marktes an der Ecke Wiener Straße und Manteuffelstraße berichten Teilnehmer noch heute mit Begeisterung und und einer gewissen Portion Wehmut. Damals überrannten die Autonomen die Polizei völlig, Teile von SO 36 waren über Stunden in der Hand der Autonomen. In diesen 14 Jahren gab es in Berlin am Abend des 1. Mai jedes Mal schwere Auseinandersetzungen - die schwersten wohl 1989.

Ein Blick zurück auf die letzten Jahre:

Überraschend verlief der 1. Mai im Jahr 1995. Weitgehend friedlich endete am Nachmittag die Demo in Kreuzberg, dafür krachte es dann am Abend rund um den Kollwitzplatz in Prenzlauer Berg. Als das auf dem Platz entzündete Feuer gelöscht werden sollte, begannen die Ausschreitungen. Die zunächst nur 200 Randalierer bekamen schnell Zulauf. Den Autonomen gelang es, die Feuerlöschschläuche zu durchschneiden. 159 Personen wurden festgenommen. 1996 wurde "just for fun" wiederum auf dem Kollwitzplatz randaliert, urteilte Tage nach dem 1. Mai der Innenausschuss des Abgeordnetenhauses. Die "Sicherheitspartnerschaft" mit den Organisatoren der Demonstration habe sich bewährt, "bis sie dann nach Mitternacht von gewalttätigen Randalierern zerschlagen wurde". Gut 200 Personen wurden festgenommen.

1997 gab es "deutlich weniger Schäden als im Vorjahr", "die 5000 Polizisten haben ihre Aufgabe erfüllt", lobte Polizeipräsident Saberschinsky. 325 Personen wurden festgenommen, 98 von ihnen wegen Straftaten. Sieben Polizisten wurden leicht verletzt.

1999 werden bei stundenlangen Krawallen 300 Personen, darunter 160 Polizisten verletzt. 171 Leute wurden festgenommen.

Im Jahr 2000 wurden 279 Polizisten verletzt und 401 Demonstranten festgenommen. Daraufhin forderte Innensenator Werthebach ein schärferes Demonstrationsrecht, da die Krawalle versammlungsrechtlich nicht in den Griff zu bekommen seien. Werthebach forderte die Einrichtung "befriedeter Bezirke".

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