zum Hauptinhalt

Berlin: 1. Mai-Krawalle: Am Mariannenplatz fest im Griff

Die PDS hat gestern schwere Vorwürfe gegen die Polizei erhoben. Nach Schilderung der Landesvorsitzenden Petra Pau hat der Polizeieinsatz am Mariannenplatz den schwer kranken Wolfgang Krüger, Landesvorstandsmitglied, 57 Jahre, in eine bedrohliche Situation gebracht.

Die PDS hat gestern schwere Vorwürfe gegen die Polizei erhoben. Nach Schilderung der Landesvorsitzenden Petra Pau hat der Polizeieinsatz am Mariannenplatz den schwer kranken Wolfgang Krüger, Landesvorstandsmitglied, 57 Jahre, in eine bedrohliche Situation gebracht.

Zum Thema Online Spezial: Die Mai-Krawalle in Kreuzberg Bilder des Tages: Kundgebungen am Tag, Randale in der Nacht Krüger habe auf dem Platz einen Infostand betreut und sei während des Vesuchs, diesen abzubauen von der Polizei überrannt, in einen Würgegriff genommen worden und dabei kollabiert. Trotz seines ernsten Zustandes habe die Polizei Krüger nach Behandlung in einem Krankenwagen und in der Notaufnahme des Krankenhauses Friedrichshain in die Gefangenensammelstelle gebracht. Dort hätten ihn die Beamten auch noch auf dem Hof an ein Fenstergitter gekettet. Die Polizei konnte diesen Vorfall gestern weder bestätigen noch dementieren. Einzelfälle würden noch gesammelt und geklärt.

Auch einen aus der unabhängigen Beobachtergruppe der Ereignisse hat der Polizeieinsatz unverhofft getroffen. FU-Professor Wolf-Dieter Narr wurde bei der Räumung einer Straßenkreuzung zu Boden gerissen und fünf Stunden bis 21 Uhr festgesetzt. Er büßte dabei Brille und Hörgerät ein.

Insgesamt sehen die Beobachter die Schuld für die Eskalation auf Seiten der Polizei wie der Autonomen. In einer ersten Phase habe sich die Polizei gemessen an vorherigen Ankündigungen zurückgehalten, ab 16 Uhr jedoch die Situation mit einzelnen Vorstößen aufgeheizt, obwohl bis dahin eine "volksfestartige Stimmung" Krawalle verhindert habe. Erst dann hätten Autonome und Jugendliche mit Stein- wie Flaschenwürfen begonnen. Dann trug die Polizei aus Sicht der Beobachter ihren Teil mit der Räumung des Mariannenplatzfestes zu den weiteren Geschehnissen bei. Angaben über verletzte Fest- und Demonstrationsteilnehmer konnten gestern weder die Polizei noch Veranstalter machen. Schätzungen gehen von 50 bis 100 Verletzten aus.

babs

Zur Startseite

showPaywall:
false
isSubscriber:
false
isPaid:
showPaywallPiano:
false