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Berlin: 1. Mai: Saberschinskys Glück am Tag der Arbeit

Polizeipräsident Hagen Saberschinsky hatte am 1. Mai doppelt Pech.

Polizeipräsident Hagen Saberschinsky hatte am 1. Mai doppelt Pech. In Kreuzberg ging der Tag der Arbeit im Krawall unter, - und in Grunewald machten sich nach Informationen des Tagesspiegel Einbrecher an seiner Villa zu schaffen. Denn während Saberschinsky in der "Spätabendschau" des Sender Freies Berlin über die Schlacht vom Mariannenplatz redete, kletterten zwei unbekannte Täter über hohen Zaun auf das Grundstück des Polizeipräsidenten im noblen Grunewald. An der stark gesicherten überwachten Villa jedoch scheiterten die Männer. Sie flüchteten danach unerkannt. Es dürften Profis gewesen sein, denn sie hatten an dem Abend schon einen erfolgreichen Coup hinter sich.

Bei den Nachbarn hatten sie nämlich am selben Abend ihre Beute gefunden. Für die Ermittler heißt das aber auch: Es waren nicht die Autonomen, die Saberschinsky aus Rache für den Wasserwerfereinsatz heimsuchten, sondern "normale" Einbrecher. Dennoch ermittelt der Staatsschutz in diesem heiklen Fall, der üblicherweise nur für politische Delikte zuständig. Da aber der Chef der 28 000 Berliner Polizisten persönlich betroffen ist, übernahmen die Profis vom Staatsschutz die Ermittlungen.

Und die Fahnder haben einige Chancen. Denn der Einbruchsversuch wurde nach Informationen des Tagesspiegel von der automatischen Videokamera aufgezeichnet. Die elektronischen Sicherheitsvorkehrungen rund um das Haus gelten als exzellent. Die Polizei bestätigte gestern diese Informationen, wollte aber keine weiteren Details nennen. Saberschinsky selbst war nicht zu sprechen.

Der 61-Jährige war nicht das erste Mal Opfer von Verbrechern. 1994 wurde der nur wenige Monate alte Dienstwagen Saberschinskys in der Steglitzer Schloßstraße geklaut - der Chauffeur war mal kurz weg. Der dunkelblaue Mercedes 200 tauchte erst 1996 in dem Städtchen Podolsk bei Moskau wieder auf - ohne Zünd- und Türschlösser. Auch das Autotelefon und das Martinshorn hatten neue Besitzer gefunden. Übrigens: Auch der Dienstwagen verschwand im Mai.

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