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Berlin: 11. Juni 1953: Die SED gibt Fehler zu

Der Volksaufstand in der DDR am 17. Juni 1953 hatte eine dramatische Vorgeschichte.

Der Volksaufstand in der DDR am 17. Juni 1953 hatte eine dramatische Vorgeschichte. Der Tagesspiegel schildert die Ereignisse in einem täglichen Kalenderblatt.

Völlig überraschend veröffentlichen Presse und Rundfunk ein Kommuniqué des SEDPolitbüros. Darin gesteht die Parteiführung ein, „eine Reihe von Fehlern“ begangen zu haben. Die Interessen von Einzelbauern und -händlern, von Handwerkern, der Intelligenz und der Kirche seien sträflich missachtet worden – mit der Folge, „dass zahlreiche Personen die Republik verlassen haben“. Zur Korrektur der fehlerhaften Politik, so heißt es, seien der Regierung „eine Reihe von Maßnahmen“ empfohlen worden.

Die DDR-Zeitungen, in denen das Kommuniqué des Politbüros abgedruckt ist, sind schnell vergriffen. Auf dem Schwarzmarkt wird für die Berliner Ausgabe des Parteiorgans „Neuen Deutschland“ bis zu fünf Mark gezahlt. Das Reizwort „Normerhöhungen“ suchen die Leser in der DDR allerdings vergeblich – die administrativ verfügte Erhöhung der Arbeitsnormen bei gleichen Löhnen zählt nicht zu den Fehlern, die das Politbüro einzugestehen bereit ist. sto

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