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Berlin: 12. April 1980

Vor 25 Jahren forderte die Berliner CDU islamischen Religionsunterricht

Die sich mehrenden Forderungen nach einem Verbot der auf privater Basis organisierten Koranschulen in WestBerlin zeigen nach Ansicht des zweiten CDU-Landesvorsitzenden Karl-Hainz Schmitz „eine absolute Unkenntnis“ der Situation in der Stadt. Schmitz sagte, es sei ein Fehler, aus den „Exzessen einzelner oder auch kleinerer Gruppen“ die Schlußfolgerung zu ziehen, daß von den Koranschulen eine Gefahr für die Berliner Bevölkerung ausgehe. Richtig sei, daß die Koranschulen häufig absolut unzureichend untergebracht seien und keinesfalls den Bedürfnissen der türkischen Mitbürger entsprächen. Aber statt den rechtlich problematischen Weg eines Verbots zu beschreiten, sollte den islamischen Lehrern die Möglichkeit gegeben werden, auf freiwilliger Basis in den Schulen ihren Unterricht zu erteilen, so wie es auch den anderen Konfessionen möglich sei. „Dies würde helfen, die Koranschulen aus der Isolation herauszuführen, Vorurteile zu beseitigen und ihnen bei wünschenswerter Transparenz ihrer Arbeitsweise die Vermittlung von Glaubensinhalten zu ermöglichen, ohne sie mit dem Stigma von Geheimbünden und religiös verbrämten Politzirkeln zu versehen.“

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