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Berlin: 12 Jahre Haft für Tötung der Ex-Frau

Nach einem Termin beim Jugendamt hatte Cengiz U. auf seine geschiedene Ehefrau eingestochen.

Nach einem Termin beim Jugendamt hatte Cengiz U. auf seine geschiedene Ehefrau eingestochen. Mit 44 Stichen brachte er die 21jährige Semra U. an einer Telefonzelle in Reinickendorf um - vor den Augen der gemeinsamen dreijährigen Tochter. Gestern wurde der geständige Türke zu zwölf Jahren Haft verurteilt. Das Landgericht sprach den 26-Jährigen des Totschlags schuldig. Hinweise auf einen so genannten Ehrenmord habe es nicht gegeben, hieß es im Urteil. Davon war auch die Anklage ausgegangen.

Semra U. hatte schon lange vor der Tat Angst vor ihrem Ex-Mann gehabt. Als sie am 25. November letzten Jahres mit ihrer Tochter auf dem Weg zum Jugendamt war, wo der Vater im Beisein von Sozialarbeitern sein Kind sehen durfte, wurde sie deshalb von einer Freundin begleitet. Als das Mädchen nicht mit Cengiz U. spielen wollte und ihn „Onkel“ nannte, wurde das Treffen abgebrochen. Etwa eine halbe Stunde später stach Cengiz U. auf seine Ex-Frau ein.

Semra U. hatte ihren Mann und Cousin Cengiz, den sie als 16-Jährige in der Türkei geheiratet hatte, gegen den Willen ihrer Familie verlassen und sich einem anderen Cousin zugewandt. Dieser Hintergrund war aus Sicht der Richter jedoch nicht Auslöser der Tat. Der Angeklagte sei wütend und enttäuscht gewesen, weil ihn die Tochter abgelehnt hatte. K. G.

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