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Berlin: 175 000 Euro für U-Bahn-Opfer Thiemo K. Täter soll für Mordversuch zahlen –

doch er sitzt mittellos in Haft

UBahn-Opfer Thiemo K. soll 175 000 Euro Schmerzensgeld und eine monatliche Rente von 200 Euro bekommen. Dazu hat das Berliner Landgericht den Täter Waldemar O. verurteilt, der Thiemo K. im Dezember 2002 auf dem U-Bahnhof Zwickauer Damm vor einen einfahrenden Zug gestoßen hatte. Der damals 22-Jährige, der auf dem Nachhauseweg von seiner Ausbildungsstelle war, verlor beide Unterschenkel und überlebte nur dank glücklicher Zufälle.

Thiemo K. war der gestrigen Urteilsverkündung fern geblieben, um nicht wieder an den Mordanschlag erinnert zu werden. Er reagierte zufrieden auf den Richterspruch. „Hoffentlich bekomme ich wenigstens ein bisschen was davon, mein Anwalt meint, dass es vielleicht klappen könnte, wenn der Kerl im Gefängnis arbeitet.“Es ist aber ebenso möglich, dass Thiemo K. keinen Cent bekommt, denn der Täter sitzt mittellos im Gefängnis: Im Juli 2003 wurde er wegen versuchten Mordes zu 13 Jahren Haft verurteilt.

Zurzeit lebt Thiemo K. von Krankengeld und Spenden vieler Berliner. Eine vom Unternehmer Hans Wall vermittelte Ausbildung zum Industriekaufmann habe er wegen der vielen Behandlungen abbrechen müssen. „Aber ab September will ich es wieder versuchen, die Ausbildung war klasse.“ Wall hat Thiemo K. auch ein behindertengerechtes Auto spendiert.obs

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