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Berlin: 18-Jährige trieb Geld mit Folter ein

Brutales Trio steht wegen Überfällen vor Gericht

Sie schlug mit einem Baseballschläger zu, sie quälte einen Bekannten wegen seiner Schulden mit einem Elektroschocker. Das gestand die 18-jährige Stefanie E. tränenreich vor Gericht. Dort muss sie sich seit gestern gemeinsam mit zwei 27 Jahre alten Komplizen aus der rechten Szene verantworten. Ihr habe das Opfer, das anschließend mit kochendem Wasser übergossen wurde, sehr leid getan, schluchzte sie. Die Anklage aber geht davon aus, dass es die 18-Jährige war, die bei diesem und weiteren brutalen Überfällen in Lichtenberg und Hellersdorf den Ton angab.

In einem Fall ging es um etwa 500 Euro, im anderen um 150 Euro. Die größere Summe hatte die 18-Jährige ihrem Kumpel mit Spitznamen „Sternchen“ geliehen. Zwei Mal tauchten die Angeklagten bei ihm auf, weil er seine Schulden nicht pünktlich beglichen hatte. „Er hat gezittert wie ein kleiner Junge“, beschrieb Stefanie E. die Szene. Sie habe ihn mit dem Elektroschocker „gezwickt“, sagte sie. Christian S. gab zu: „Ich habe dann ganz langsam kochendes Wasser über seinen Rücken gegossen.“

Der dritte Angeklagte wirkte eingeschüchtert. Auf die Frage, ob er sich vor jemanden fürchte, erklärte er: „Ja, vor Steffi.“ Sie sei anders als er „willensstark“ und habe immer Leute um sich. „Was Steffi sagte, wurde gemacht, als ob sie Befehle gab.“ Die Jugendliche, die die Schule in der 11. Klasse abgebrochen hat, soll bei den Überfällen auch das Ausräumen der Wohnungen angeordnet haben. Der Prozess wird am 21. März fortgesetzt. K. G.

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