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Berlin: 2:1 für die Liebe

Für Lara und Javier ist Fußball eine Passion. Heute genießen sie ihr Traumfinale

Nichts quält Andalusier mehr als Dunkelheit und Kälte. Dass es Javier Rosado trotzdem gut aushält in Berlin, liegt an der Liebe. „Hier scheint für mich immer die Sonne – dank Lara“, sagt der 27-jährige Tourismus-Manager, einer von rund 5400 Spaniern, die in Berlin leben. Heute will er das Endspiel mit Freundin Lara Woyczechowski in einer Tapas-Bar erleben. Die 20-Jährige fiebert mit Deutschland, Javier mit Spanien. Er glaubt an den Triumph des iberischen Spiels. Nur gelegentlich übermannt ihn die Angst, dass Ballack ein Tor köpft und Spaniens Traum zerstört. Viel kann dieser „schlechte Geist“ aber nicht ausrichten. „Es geht so aus: Fußball 1, Liebe 2“, glaubt Javier. Dabei ist Fußball für das deutsch-spanische Paar keine Nebensache. „Ich will alles mitbekommen und das Finale in vollen Zügen genießen“, sagt die angehende Fremdsprachenkorrespondentin Lara. Deshalb meiden die beiden das Gedränge auf der Fanmeile. Jedes EM-Spiel haben sie zusammen geguckt, entweder mit Laras Familie in Steglitz oder in Javiers Neuköllner Wohngemeinschaft. Gemeinsam jubelten sie, als Torwart Casillas im Viertelfinale die italienischen Elfmeter hielt. Und heute feiern sie, egal wie es ausgeht. Vielleicht hupen sie sogar beim Autokorso mit. „Das entscheiden wir spontan“, meint Javier. Auf seiner Haut trägt er übrigens ein Trikot des FC Sevilla. Für einen Champions-League-Titel seines Vereins würde er sogar auf einen spanischen Sieg verzichten. Im kalten Herbst nach der EM wird ihn seine Sonne Lara wärmen, wenn sie über Internet Spiele aus Andalusien schauen.wek

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