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Berlin: 2. Juni 1953: Walter Ulbricht wird nach Moskau zitiert

Der Volksaufstand in der DDR am 17. Juni 1953 hatte eine dramatische Vorgeschichte.

Der Volksaufstand in der DDR am 17. Juni 1953 hatte eine dramatische Vorgeschichte. Der Tagesspiegel schildert die Ereignisse des Juni 1953 in einem täglichen Kalenderblatt. Heute: der 2. Juni 1953.

Walter Ulbricht, Otto Grotewohl und Fred Oelßner treffen in Moskau ein. Sie sollen über die Krise in der DDR berichten. Der sowjetische Ministerrat bestätigt das von Außenminister Molotow vorgelegte Papier „zur Gesundung der politischen Lage in der DDR“. Darin wird die SEDPolitik, die Investitionen in die Schwerindustrie und in die Streitkräfte zu Lasten der Konsumgüterproduktion vorsieht, als falsch eingeschätzt.

Die DDR-Presse betreibt derweil Propaganda für die erhöhten Arbeitsnormen. „Die große Mehrheit der Arbeiter begrüßt den Regierungsbeschluß“, heißt es im „Neuen Deutschland“. Die Staatsführung hatte angeordnet, dass alle Arbeiter ihr Pensum um zehn Prozent erhöhen sollen – bei gleichem Lohn. Die Unzufriedenheit darüber wächst. Das „Neue Deutschland“ schreibt: „Keineswegs haben schon alle Arbeiter die Bedeutung einer Normerhöhung erkannt. Harte Auseinandersetzungen mit rückschrittlichen Auffassungen finden statt.“

In Bonn beschließt das Bundeskabinett eine Ausweitung des Kreditrahmens auf 30 Millionen D-Mark, um den Interzonenhandel mit der DDR zu beleben. Der Abteilungsleiter des Auswärtigen Amtes, Herbert Blankenhorn, reist nach Washington, um eine Konsultation der Bundesregierung vor den Verhandlungen der vier Siegermächte über Deutschland zu erreichen.sto

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