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Berlin: 24 000 Liter Bier für die Fans

WM-Fest im Tiergarten wird mit Show eröffnet

Die Straße des 17. Juni ist in diesen Tagen der breiteste Fahrradweg der Stadt. Seit einer Woche ist die Ost-West-Achse für den Autoverkehr gesperrt. Überall werden Stahlgerüstbauten hochgezogen – für die offizielle WM-Fanmeile. Spätestens ab kommendem Mittwoch sollen auf der Straße des 17. Juni große Menschenmassen unterwegs sein. Ab 16 Uhr werden die Tore entlang des abgesperrten Bereichs geöffnet. Um 18.30 Uhr beginnt dann die Berliner Eröffnungsfeier zur Fußball-Weltmeisterschaft.

Auf der Bühne vor dem Brandenburger Tor werden an diesem Abend Musikbands wie Sportfreunde Stiller, Nelly Furtado, Ronan Keating oder Andrea Bocelli auftreten. Das ZDF überträgt ab 21 Uhr live; der Eintritt ist frei. Der Senat erwartet mehr als 100 000 Menschen. An den darauffolgenden Tagen – bis zum WM-Finale am 9. Juli – wird die Meile täglich von 11 Uhr bis eine Stunde nach Mitternacht für das Publikum geöffnet. Auf mehreren Leinwänden können die Fans dort die WM-Spiele gemeinsam gucken.

Um die Sicherheit zu gewährleisten, setzt der Veranstalter bei der Eröffnungsfeier 400 Ordner ein, an normalen WM-Spieltagen nur 250. „Das reicht aus“, sagte der zuständige Sicherheits-Chef Rainer Wohlthat. Man habe nach dem Amoklauf vom Hauptbahnhof, als ein Jugendlicher mehr als 40 Personen verletzte, noch einmal in einer großen Runde diskutiert, habe aber entschieden, nichts ändern zu müssen, sagte er. Die Mitnahme von Flaschen etwa ist verboten; Ordner werden die Taschen und Tüten der Fans an den zwölf Eingängen kontrollieren. Insgesamt stehen den Besuchern der Fanmeile rund 350 Dixi-Toiletten zur Verfügung. Zur Grundausrüstung der 40 Bierstände gehören insgesamt 24 000 Liter Bier – ohne Reserve.

Doch nicht nur Imbissbuden werden auf der Fanmeile errichtet. In so genannten „Fanbotschaften“ arbeiten Sozialpädagogen, die seit Jahren die Fans in Bundesligastadien begleiten und deren Sorgen und Interessen bei Fußballspielen kennen. „Fans machen nicht nur Probleme, sie haben auch welche“, hat der Leiter der Koordinierungsstelle der deutschen Fanprojekte (Kos), Thomas Schneider, einmal gesagt. Auch spezielle „Fanguides“ sollen dort verteilt werden, in denen etwas über die Fußballstadt Berlin steht. Eine Fan-Botschaft wird an der Entlastungsstraße stehen; eine zweite wird im „Bikini-Haus“ an der Budapester Straße eingerichtet. Traditionell – wie etwa bei den DFB-Pokalfinals – erwarten die Sozialbetreuer dort ihre Klientel.

Von der Arbeit der „Kos“ hat sich gestern auch Bundeskanzlerin Angela Merkel (CDU) berichten lassen. Die Arbeit der 33 Fan-Projekte sei „unglaublich engagiert“, sagte sie. Das Fanprojekt Berlin etwa hat gemeinsam mit dem Senat das „Fancamp“ hinter dem Hauptbahnhof aufgebaut. Für zwölf Euro können bis zu 2000 Fans dort in Großzelten übernachten – inklusive Frühstück. AG

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