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Berlin: 25. März 1978

Vor 25 Jahren berichteten wir: BERLINER CHRONIK Der Versuch der Europäischen Gemeinschaft, die in Mitteleuropa produzierten Milchseen teilweise in die Schulen abfließen zu lassen, wird die Schüler keineswegs in den Genuß besonders billiger Nahrung bringen. Die Brüsseler Bürokraten haben sich eine Subventionierung ausgedacht, die den weißen Saft offenbar künstlich verteuert: Nach Auskunft der Berliner MeiereiZentrale müssen die Kinder fast dreimal so viel für die Milch bezahlen, wie kaufmännisch möglich wäre.

Vor 25 Jahren berichteten wir:

BERLINER CHRONIK

Der Versuch der Europäischen Gemeinschaft, die in Mitteleuropa produzierten Milchseen teilweise in die Schulen abfließen zu lassen, wird die Schüler keineswegs in den Genuß besonders billiger Nahrung bringen. Die Brüsseler Bürokraten haben sich eine Subventionierung ausgedacht, die den weißen Saft offenbar künstlich verteuert: Nach Auskunft der Berliner MeiereiZentrale müssen die Kinder fast dreimal so viel für die Milch bezahlen, wie kaufmännisch möglich wäre. Das liegt an einer Brüsseler Vorschrift, die offenbar nur dort selbst verstanden wird. Danach ist die Subventionierung nur zulässig, wenn pro Schüler und Tag lediglich 0,2 Liter abgegeben werden. So produzieren die Milch-Verkäufer für die Schulen nunmehr eine Packung, die sie bisher gar nicht im Angebot haben. Und weil den Schülern die Milch derart in der Menge eines kleinen Bierglases portioniert wird, ist sie auch so teuer. Die hohen Abpackkosten lasten schwer auf dem Preis. In der Meierei-Zentrale ist man über das Geschäft offenbar nicht besonders glücklich. Es sei „gar kein Geschäft“, sondern eigentlich nur „Aufwand“. Die Kalkulation werfe kaum Gewinn ab.

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