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Berlin: 28-Jähriger tötete Ehefrau

Polizei hatte prügelndem Mann den Kontakt zu der 24-Jährigen verboten. Da brachte er sie um

Es ist der erste Schultag nach den Ferien. Stefanie Celik hat ihre älteste Tochter zur Grundschule gebracht, auf dem Rückweg geht sie, wie üblich, gegen 8.30 Uhr am „Kaukasus“-Imbiss an der Ecke Grellstraße/Greifswalder Straße vorbei. Stefanie Celik hat ihre jüngste Tochter dabei und ihre Mutter. Die 24-Jährige hat Angst. Angst vor ihrem Mann Mahmut. Er hatte sie mehrfach geschlagen, in der Wohnung randaliert. Sie wollte sich von ihm trennen, war froh, seit September eine eigene kleine Wohnung zu haben.

Die beiden Frauen gehen in den Imbiss. Karin Sch. kauft ihrer Enkelin einen Riegel Schokolade. Dort kommt es zur folgenschweren Begegnung: In dem Imbiss sitzt Mahmut Celik. Er wechselt ein paar Worte mit seiner Frau. Dann zieht er ein Messer und sticht zunächst seiner Frau mehrfach in den Oberkörper, dann der Schwiegermutter. Stefanie Celik ist sofort tot, ihre 52-jährige Mutter wird schwer verletzt. Das kleine Mädchen, das die Bluttat mit ansehen muss, bleibt unverletzt. Das Zusammentreffen soll keine Minute gedauert haben, sagt Zekeriya Altinbas, der Besitzer des Kaukasus-Grills. Nach Angaben der Mordkommission widersprechen sich die Zeugen in der Frage, wer zuerst im Imbiss war. Nach der Tat rennt der polizeibekannte 28-Jährige davon.

Am 4. August hatte Mahmut Celik vom Amtsgericht Pankow ein Schreiben bekommen, demzufolge er seine Frau nicht mehr sehen dürfe. „Wegweisungsverfügung“ nennt sich dieser Verweis aus der ehelichen Wohnung. Vorangegangen waren mehrere Polizeieinsätze gegen den prügelnden Mann. „Ich liebe meine Frau“, soll der Mann gestern im Imbiss verkündet haben und dass er seine Kinder sehen wolle. Im Kaukasus-Grill kannte man ihn als „Mahmut aus dem Nachbarhaus“, sagt Altinbas. Wo er in den letzten Monaten wohnte, ist unklar. Die Mordkommission fahndet nach dem Mann.

Stefanie Celik hatte einige ihrer neuen Nachbarn angesprochen: „Wenn Sie meinen Mann sehen, rufen Sie bitte sofort die Polizei.“ So berichtet es eine aus dem ersten Stock des Hauses an der Grellstraße, wo die junge Mutter im Parterre mit ihren beiden Töchtern wohnte und ganz oben ihre Eltern. Die junge Frau sei froh gewesen, eine Wohnung im selben Haus wie die Eltern bekommen zu haben, erzählen Nachbarn. Stefanie Celik soll seit August nie alleine in der Wohnung gewesen sein, entweder man war gemeinsam oben oder gemeinsam unten. Aus Angst vor ihrem Mann, sagen Nachbarn.

Hinweise an die Polizei unter Tel. 4664-911801.

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