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Berlin: 29. März 1978

Vor 25 Jahren berichteten wir: BERLINER CHRONIK Nach einigem Zögern habe man sich entschlossen, einen unverschuldeten Fehler zu berichtigen, teilte das Bezirksamt Spandau jetzt mit. Das vor einigen Jahren auf der Treppe zwischen der Mönchstraße und dem Reformationsplatz an der Nikolaikirche aufgestellte Denkmal des Freiherrn vom Stein zeigte die in Marmor gemeißelte, falsche Inschrift „Freiherr von Stein“.

Vor 25 Jahren berichteten wir:

BERLINER CHRONIK

Nach einigem Zögern habe man sich entschlossen, einen unverschuldeten Fehler zu berichtigen, teilte das Bezirksamt Spandau jetzt mit. Das vor einigen Jahren auf der Treppe zwischen der Mönchstraße und dem Reformationsplatz an der Nikolaikirche aufgestellte Denkmal des Freiherrn vom Stein zeigte die in Marmor gemeißelte, falsche Inschrift „Freiherr von Stein“. Der Bildhauer Gustav Eberlein hatte vor fast 80 Jahren den preußischen Staatsmann nur mit einem „von“ bedacht. Das Denkmal stand in dieser Form von der Jahrhundertwende an bis 1945/46 mit vielen anderen steinernen Größen im Tiergarten an der Siegesallee, auch Puppenallee genannt. Als nun der Freiherr, nach langer Zwischenlagerung in der Zitadelle, an der Nikolaikirche wieder aufgestellt wurde, „nahmen zahlreiche aufmerksame Bürger Anstoß an der Entstellung des so vertrauten Namens“. Zunächst wollte die Behörde aber dem Bildhauer das Recht auf künstlerische Freiheit nicht versagen. Als aber die Kritik immer stärker wurde und eine Korrektur der eingemeißelten Buchstaben gefordert wurde, „fühlte das Bezirksamt sich bemüßigt, in guter demokratischer Manier der Volksmeinung Rechnung zu tragen“. Ein Bronzeschild überdeckt nun seit einigen Tagen den Fehler. Die neue Inschrift lautet „Freiherr vom und zum Stein“.

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