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Berlin: 300 Mal 300 Jahre

Seit 1705 gibt es Charlottenburg – erst als Stadt, später als Bezirk. 2005 gibt es viele Jubiläumsfeiern

Zum 200. Geburtstag spendierte Charlottenburg sich ein neues Rathaus. Zum 300. ist ein derartig opulentes Geschenk nicht drin, dafür gibt es viele kleine: Mit 300 Veranstaltungen will Charlottenburg sein 300-jähriges Bestehen feiern. Es gibt Konzerte, Lesungen, Ausstellungen oder Führungen. Los gehe es gleich in der Silvesternacht, hat die SPD-Bezirksbürgermeisterin Monika Thiemen unlängst erklärt: mit einem Turmblasen von den Rathäusern Charlottenburg und Schmargendorf. Am 1. Januar gibt es ein Neujahrskonzert mit Werken des Prinzen Louis Ferdinand von Preußen im Weißen Saal des Schlosses, am 2. Januar folgt ein Gala-Abend in der Deutschen Oper mit „Manon Lescaut“ von Puccini.

Am 5. April 1705 verfügte König Friedrich I., das Schloss Lietzenburg in Schloss Charlottenburg umzubenennen. Damit ehrte er seine Frau Sophie Charlotte, die wenige Wochen zuvor gestorben war. Außerdem wurde die Siedlung der Schlossbediensteten Charlottenburg genannt. Die Siedlung bekam eine Stadtrechtsurkunde – und erlebte einen enormen wirtschaftlichen Aufschwung. 1920 wurde Charlottenburg dann in das wachsende Groß-Berlin eingemeindet – und somit zum Bezirk.

Das bezirkliche Jubiläumsfest wird im Juli 2005 gefeiert. Angekündigt sind ein sommerliches Kino-Open-Air im Ehrenhof des Schlosses und Hörspielkino auf der Schlossterrasse sowie vielfältige Begegnungen mit Künstlern, Politikern und prominenten Gästen aus aller Welt. Ein Silvesterball in der Nacht zum 1. Januar 2006 im Rathaus Charlottenburg schließt das Jubiläumsjahr ab.

Auch die Stiftung Preußische Schlösser und Gärten Berlin-Brandenburg nimmt an den Jubiläumsfeierlichkeiten teil. Im Schlossgarten will man barocke Vasen aufstellen, Balustradenfiguren kehren auf die Attika des Schlosses zurück und die Wohnung König Friedrich Wilhelms III. soll wiederhergestellt werden. Ferner will die Stiftung den Besucherservice und das Informationssystem verbessern. Im Schloss wird ab Oktober 2005 die Ausstellung „Der Kaiser und die Macht der Medien“ gezeigt, außerdem gibt es eine Tagung, die sich mit dem Wiederaufbau des Schlosses beschäftigt, das im Zweiten Weltkrieg völlig zerstört wurde.

Das Programm im Internet unter

www.charlottenburg-wilmersdorf.de/aktuelles/jubilaeum/jubi.html

Helmut Caspar

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