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Berlin: 3500 Gäste amüsierten sich beim Berliner Hoffest Walter Scheel überraschte mit rot-weißen Nadelstreifen

Zieht jetzt endlich ein neuer Corpsgeist ein in Berlin? Die Anzeichen dafür verdichten sich ausgerechnet beim Berliner Hoffest.

Zieht jetzt endlich ein neuer Corpsgeist ein in Berlin? Die Anzeichen dafür verdichten sich ausgerechnet beim Berliner Hoffest. Zu dem lud erstmals Klaus Wowereit als Regierender Bürgermeister ins Rote Rathaus. Absagen waren in der Minderheit, knapp 3500 Gäste hatten sich den Abend in ihren Terminkalender eingetragen. Gekostet hat er den Steuerzahler nichts. Wie das gelingen konnte, erklärte Bärbel Petersen von Festorganisator Partner für Berlin: „Die Resonanz bei den Sponsoren war unglaublich positiv, darüber haben wir uns sehr gefreut.“

Alle wollten sie dabei sein, auf den Bühnen und an den Ständen mit Essen und Getränken: die Deutsche Oper und das KaDeWe, das Chamäleon, das Kaufhaus Lafayette, Pomp Duck and Circumstance und der Wintergarten, Manfred Otte vom Opernpalais, das Hilton und die Galleria Kaufhof. Im Literaturzelt wollte Wladmir Kaminer seine Russendisko präsentieren, und im Keller sollte spätabends ein Saxophonist die DJs vom Sage Club und der Columbiahalle begleiten. Über 200 Diplomaten, die Deutschland in vielen Ländern der Welt präsentieren und gerade in Berlin tagen, waren ebenfalls eingeladen und dazu das hoch engagierte Leipziger Olympiateam unter der Führung des Oberbürgermeisters Wolfgang Tiefensee. Natürlich hatten auch eine Reihe von Ministern und Senatoren zugesagt. Zu den frühen Gästen zählten SPDSchulsenator Klaus Böger, SPD-Bundestagsfraktionschef Franz Müntefering, Hoteldirektorin Tini Gräfin Rothkirch, die Malerin Elvira Bach und Unternehmer Hartwig Piepenbrock.

SPD-Bausenator Peter Strieder ging gleich wieder, Parlamentspräsident Walter Momper wunderte sich und Strieder erklärte, er gehe nur „Zigarren holen“. In geringer Entfernung, doch ohne Sichtkontakt zu Strieder, verweilten Eberhard Diepgen und Ehefrau Monika. Zu den besonders eleganten Erscheinungen des Abends gehörte FDP-Fraktionschef Martin Lindner mit seiner orangefarbenen BSR-Krawatte. Einsam an der Spitze der eleganten Herren: Walter Scheel, Bundespräsident a.D., lächelnd in einem dunklen Nadelstreifenanzug, die Streifen weiß und rot.

Zum dritten Mal wurde zum Hoffest eingeladen, das 1999 erstmals gefeiert wurde, um die Tradition der Bonner Laubenpieperfeste fortzusetzen. In den letzten beiden Jahren fiel es aus. Diesmal wünschte sich Klaus Wowereit „ein Fest der Begegnung zwischen Menschen, denen unsere Stadt und ihre Zukunft am Herzen liegt“. Bi/wvb.

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