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50 Jahre Mauerbau: Grenzstation Friedrichstraße

Im Bahnhof Friedrichstraße zeigt eine Ausstellung, wie es zu Mauerzeiten aussah. Der Bahnhof war eine Grenzstation zwischen Ost- und Westdeutschland.

In den Bahnhof Friedrichstraße ist die Vergangenheit zurückgekehrt: Riesige Fotos, spannende Dokumente und Sachzeugen erinnern ab heute bis 15. August in der Ladenmittelpassage an die Zeit nach dem Mauerbau, als „der letzte Bahnhof im demokratischen Sektor“ plötzlich ein geteilter Bahnhof war.

Der Grenzbahnhof mitten in Berlin wurde am 13. August 1961 ab 1.14 Uhr – als die Durchsage kam, dass ein Weiterfahren nun nicht mehr möglich sei – für 28 Jahre zum Novum, nicht nur in Deutschland, sondern in der ganzen Welt. Friedrichstraße war der Endbahnhof aller S-Bahnen aus dem Berliner Osten, von einem anderen Gleis fuhren S-Bahnen nach dem Westen, unterirdisch verkehrten S- und U-Bahnlinien nach West-Berlin, und auf dem Fernbahnsteig fuhren Schnellzüge nach Westdeutschland. In den siebziger und achtziger Jahren konnten von hier bis 30 000 Menschen ein- und bis zu 20 000 Menschen täglich ausreisen. Neben dem Bahnhof entstand zur Abfertigung und Kontrolle der Reisenden jenes Gebäude, das der Volksmund zum „Tränenpalast“ gemacht hat, Willkommen und Abschied waren hier stets ebenso gegenwärtig wie Tränen der Trauer und der Freude.

Befehle und Dokumente auf 16 Ausstellungstafeln sowie 60 Fotos gestatten einen Blick hinter die Kulissen dieses Bahnhofs, dessen Vergangenheit plötzlich wieder lebendig wird, wenngleich man zwischen Supermarkt und Wiener Feinbäckerei von heute Mühe hat, das Gestern mit seinen schnarrenden Türen, stählernen Wänden und eisigen Wachpostengesichttern zu rekonstruieren. Eine Grenzer-Uniform und der Stempelkasten vom Genossen der Passkontrolleinheit (PKE) reichen schon für eine kleine Gänsehaut, und wer Walter Ulbrichts „Befehl zur Herstellung der erhöhten Einsatzbereitschaft“ vom 13. 8., 1.00 Uhr, über den eventuellen Einsatz bewaffneter Kräfte liest, spürt auch noch nach 50 Jahren, wie gefährlich diese Mauernacht von 1961 war.

Später wurde der Bahnhof routiniert nach allen Regeln der Technik „betreut“ und überwacht: 133 Schwarz-Weiß- und 19 Farb-Kameras lieferten Bilder von jedem Eckchen dieser Grenzstation mit Gleisanschluss.

Weitere Informationen unter www.50JahreMauerbau.de

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