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50. Jahrestag des Mauerbaus: Zur Schweigeminute werden die Glocken läuten

Am 13. August, dem 50. Jahrestag des Mauerbaus, soll Punkt 12 Uhr mit einer Schweigeminute der Teilung der Stadt und ihrer Folgen für alle Berliner in Ost und West gedacht werden. Der Tagesspiegel unterstützt den Aufruf.

In dem Aufruf „Eine Minute für die Freiheit!“ erinnern der Förderverein Berliner Mauer und die Union der Opferverbände Kommunistischer Gewaltherrschaft daran, dass 28 Mauer-Jahre viele Leben zerstört haben: „Stacheldraht sperrte Straßen, trennte Familien und Freunde – eine tödliche Grenze durchschnitt das Herz der Stadt. Der Versuch, die Massenflucht von Bürgern aus der DDR mit Mauer und Stacheldraht zu verhindern, war das Eingeständnis des Scheiterns der SED-Politik, und dieser Versuch war letztlich erfolglos gegen den Freiheitswillen seiner Bürger.“ Der Förderverein ruft dazu auf, eine Minute innezuhalten – „im Gedenken der Opfer von Mauer und Kommunistischer Gewaltherrschaft, aber auch in Erinnerung an die mutigen und gewaltfreien Bürger, die die SED-Diktatur stürzten“, sagt Pfarrer Manfred Fischer als Vorsitzender des Fördervereins der Gedenkstätte Berliner Mauer. Unterstützt wird diese Aktion vom Tagesspiegel, der seine Leserinnen und Leser aufruft, sich an der Schweigeminute zu beteiligen.

Die Idee hat ein lebhaftes Echo ausgelöst. Rainer Just von der Versöhnungsgemeinde in der Bernauer Straße sagt, dass sich ständig neue Interessenten melden, um an dem Gedenken teilzunehmen. Dazu gehört die Stiftung Berliner Mauer in der Bernauer Straße, wo am 13. August die offizielle Gedenkveranstaltung mit Bundespräsident Christian Wulff stattfindet. Direkt nach der Gedenkminute um 12 Uhr werden Chöre in der Bernauer Straße das Lied „Die Gedanken sind frei“ anstimmen. Die Evangelische Kirche Berlin-Brandenburg und der Ökumenische Rat der Kirchen Berlins unterstützen den Aufruf ebenso wie das Bürgerbüro zur Aufarbeitung von Folgeschäden der SED-Diktatur. Niels Busch-Petersen, der Hauptgeschäftsführer des Berliner Einzelhandelsverbandes, hat viel Sympathie für die Aktion und wird die Mitglieder auf dieses Ereignis hinweisen. Und die BVG will in U-Bahnen und Bussen mit Lautsprecherdurchsagen über den Sinn der Schweigeminute informieren und an Haltestellen oder auf U-Bahnhöfen etwa drei Minuten stehen bleiben. Diese Aktion ist gleichzeitig auch eine Erinnerung an jene Minuten des Schweigens, zu denen es am 14. August 1961 bei spontanen Kundgebungen in West-Berlin gekommen war.

Der Ökumenische Rat der Kirchen und Gemeinschaften in Berlin und Brandenburg bittet alle Gemeinden, des Tages zu gedenken. Die Vorsitzende Friederike von Kirchbach empfiehlt, um 12 Uhr die Glocken erklingen zu lassen und die Menschen zu einer Schweigeminute einzuladen. „Viele Kirchengemeinden auf beiden Seiten der Mauer haben sich in den Jahren von 1961 bis 1989 bemüht, Partnerschaften und Beziehungen zueinander aufrechtzuerhalten, mitunter unter schwierigsten äußeren Umständen. Sie haben so auf ihre Weise dazu beigetragen, dass wir heute des 13. Augusts miteinander in Freiheit gedenken können“, heißt es.

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