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52-Jähriger in U-Haft: Kita-Gründer soll Jungen sexuell missbraucht haben

Er war Gründer der Kita "Nestwärme" in Berlin-Mitte und als Unterstützer hilfsbedürftiger Menschen bekannt. Nun steht der 52-Jährige unter dem Verdacht, einen Jungen sexuell missbraucht zu haben. Sein ehemaliger Verein hat sich bereits zu den Vorwürfen geäußert.

Der Mann war über Jahrzehnte bundesweit als einzigartiger Unterstützer von hilfebedürftigen Kindern gewürdigt worden. Jetzt sitzt der Begründer der Integrationskita „Nestwärme“ für HIV-infizierte Kinder wegen des Verdachts des schweren sexuellen Missbrauchs eines Kindes in mehreren Fällen in Untersuchungshaft.

Die ihm vorgeworfenen Taten, die wohl durch kinderpornografische Internetinhalte bekannt wurden, soll der 52-Jährige 2007 an einem damals 13-Jährigen begangen haben. Wie der Sprecher der Staatsanwaltschaft, Martin Steltner, sagte, seien die kinderpornografischen Straftaten vor zwei Jahren verjährt, aber nicht der Vorwurf des schweren sexuellen Kindesmissbrauchs. Darauf stehe mindestens ein Jahr Haft. Nach Informationen des Tagesspiegels soll der Mann die Taten aufgezeichnet haben. Steltner zufolge ist er wegen des Besitzes und des Verbreitens von kinderpornografischen Schriften vorbestraft.

Als Vorsitzender der Kita ist der Mann bereits zurückgetreten

Der Beschuldigte ist als Gründer der Kita „Nestwärme“ in Mitte bekannt. Deren Umzug in das Kreuzberger Nachbarschaftszentrum „Ritterburg“ hatte die Stiftung Deutsche Klassenlotterie mit 1,8 Millionen Euro Projektmitteln unterstützt. Der ausgezeichnete Kitaverein wurde schon von verschiedenen Prominenten, dem Buddy-Bär-Team und dem Lions Club gefördert – als Vereinsschirmherr wurde Klaus Wowereit gewonnen.

Der derzeitige „Nestwärme“-Vereinsvorstand Joachim Dörrfeld teilte jetzt mit, dass der Beschuldigte im März 2010 nach Bekanntwerden der ersten Verurteilung sofort dazu bewegt worden war, als Vorsitzender zurückzutreten und alle Vereinsaktivitäten einzustellen. „Die gegen ihn erhobenen Vorwürfe beziehen sich nicht auf sein Engagement für unseren Verein“, heißt es in einer Stellungnahme.

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