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Berlin: 6. November 1989 Vor 15 Jahren wurden Männer, die

auf die Mauer kletterten, noch abgeführt

In wenigen Tagen jährt sich der Mauerfall zum 15. Mal. Daher dokumentiert der Tagesspiegel täglich Artikel über die sich andeutende Wende, die vor genau 15 Jahren in dieser Zeitung erschienen. Die heutigen Ausschnitte entstammen der Ausgabe vom 5. November 1989. Am 6. November 1989 erschien der Tagesspiegel nicht.

Runter von der Mauer. Ein junger Mann ist gestern nach einer Kletterpartie auf die Mauer am Brandenburger Tor von DDR-Grenzern abgeführt worden. Augenzeugen berichteten, daß er mit Hilfe seines Fahrrades als Leiter von West-Berlin aus auf die Mauer geklettert sei. Dort habe der Mann „Freiheit“ gerufen. Mehrere DDR-Grenzer sollen ihn nach einer Warnung heruntergeholt haben. Er sei in einem Mannschaftswagen weggefahren worden.

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Endlich Ferien wie im Osten. Mit den Winterferien werden die West-Berliner Schüler im nächsten Jahr etwas praktizieren, was bei ihren Altersgenossen in Ost-Berlin und der DDR seit Jahren die Regel ist. Ein ausgedehnter Winterferienblock im Februar gehört zum Schulalltag in der DDR. In West-Berlin waren solche Ferien, wie berichtet, seit Jahren heftig umstritten. (…) In der DDR hätten sich die Winterferien „sehr gut eingebürgert“, sagte der Sprecher des Volksbildungsministeriums in Ost-Berlin, Alexander Horneburg. Es gebe „durchweg positive Reaktionen“ von den Eltern.

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Tipps für Übersiedler. Mit Hilfe eines mehrstufigen Veranstaltungsangebots soll die Integration von Übersiedlern in Steglitz erleichtert werden. Gestern begann im Wohnheim an der Benzmannstraße das erste Wochenendseminar für gut 20 Neuankömmlinge aus Ost-Berlin und der DDR, das von der Volkshochschule und der Arbeiterwohlfahrt veranstaltet wird. Bis Weihnachten sollen die Übersiedler sowohl Informationen und Tipps über Arbeits- und Lebenssituationen im Westen erhalten als auch Kontakte zu Altberlinern knüpfen.

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