zum Hauptinhalt

Berlin: 7. August 1977

Vor 25 Jahren berichteten wir: BERLINER CHRONIK Die im April eingerichtete Drogenstation in der Jugendstrafanstalt Plötzensee hatte offenbar keinen guten Start. Bei einem Besuch in der geschlossenen Abteilung für zwanzig Häftlinge, die früher heroinabhängig waren, fallen harte Worte.

Vor 25 Jahren berichteten wir:

BERLINER CHRONIK

Die im April eingerichtete Drogenstation in der Jugendstrafanstalt Plötzensee hatte offenbar keinen guten Start. Bei einem Besuch in der geschlossenen Abteilung für zwanzig Häftlinge, die früher heroinabhängig waren, fallen harte Worte. Psychologen und Vollzugsbeamte des Betreuungsteams klagen über Personalmangel: unter den gegenwärtigen Bedingungen könnten sie eigentlich nur „Pfuscharbeit auf unbestimmte Zeit“ leisten. Häftlinge sprechen von „totalem Stumpfsinn“. Bisher scheint nur eines der Leitprinzipien verwirklicht: die Isolation. Für die Therapie fehlen noch Beschäftigung, Arbeit, Sport. Zur Zeit sitzen dort 20 Häftlinge Jugendstrafen ab, die meist zwölf bis 24 Monate betragen. Sie sind aus etwa 60 Gefangenen ausgewählt, bei denen Heroinabhängigkeit festgestellt wurde. Ein Jahr hält das Betreuungsteam meistens für erforderlich, um sie soweit zu stabilisieren, daß sie nach der Entlassung nicht sofort wieder rückfällig werden.

NAME

Zur Startseite

showPaywall:
false
isSubscriber:
false
isPaid:
showPaywallPiano:
false