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Berlin: 8. Juni 1953: Die Sekretäre müssen jetzt täglich Bericht erstatten

KALENDERBLATT Der Volksaufstand in der DDR am 17. Juni 1953 hatte eine dramatische Vorgeschichte.

KALENDERBLATT

Der Volksaufstand in der DDR am 17. Juni 1953 hatte eine dramatische Vorgeschichte. Der Tagesspiegel schildert die Ereignisse des Juni 1953 in einem täglichen Kalenderblatt. Heute: der 8. Juni 1953.

Alle Bezirkssekretäre der SED sind in das Gebäude des Zentralkomitees der Partei in OstBerlin bestellt worden. Dort werden sie über die bevorstehende politische Kehrtwendung informiert – denn die Partei muss ihren zuerst forsch angekündigten „Aufbau des Sozialismus“ und die ursprünglich vorgesehenen Investitionen in die Schwerindustrie und die Streitkräfte nach einem Veto der Sowjetführung zurücknehmen. Außerdem wird den Bezirkssekretären der Beschluss vom 3. Juni mitgeteilt. Dieser sieht vor, dass die unteren Parteisekretäre ab sofort täglich einen Bericht über die Entwicklung in ihrem Arbeitsgebiet erstatten müssen. Die Meldungen müssen dem SED-Zentralkomitee zwischen 16 und 18 Uhr vorliegen. Angekündigt wird, dass eine Verletzung der Informationspflicht eine Strafe nach sich zieht.

In West-Berlin eröffnet unterdessen Bundesinnenminister Robert Lehr (CDU) das Bundesverwaltungsgericht und den Bundesdisziplinarhof an der Hardenbergstraße. Lehr betont in seiner Ansprache, dass die Präsenz von Bundeseinrichtungen in der geteilten Stadt nicht nur zeige, dass West-Berlin zur Bundesrepublik gehöre, sondern auch, dass beide Teile Berlins und ganz Deutschland zusammengehörten.sto

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