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Michael Müller sagt, ein Gedenktag am 8. Mai wäre vielen Menschen ein Bedürfnis.

© dpa

8. Mai in Berlin: Auch Michael Müller für Gedenktag

Der regierende Bürgermeister von Berlin, Michael Müller, spricht sich für einen offiziellen Gedenktag am 8. Mai aus. Andere Stimmen sagen, es brauche nicht noch mehr Gedenken.

Von Sabine Beikler

Ob der 8. Mai Gedenktag in Berlin wird, könnte an der CDU scheitern. Ein entsprechender Antrag der Linken und Piraten wurde am Donnerstag in den Innenausschuss verwiesen. Parlaments-Vizepräsident Andreas Gram (CDU) sagte am Donnerstag im Parlament, er sehe angesichts des Holocaust-Gedenktages am 27. Januar und vieler Gedenkstätten in Berlin „keine Notwendigkeit“ für einen weiteren Gedenktag. Außerdem seien nach 1945 nicht alle Menschen frei gewesen. Er wolle die Nazi- nicht mit der DDR-Diktatur vergleichen. „Der Nazi-Terror war einmalig grausam“, sagte Gram. Der Regierende Bürgermeister Michael Müller (SPD) dagegen sprach sich für einen Gedenktag am 8. Mai aus. Es gebe bei vielen Menschen ein „großes Bedürfnis“, sich daran zu erinnern, dass der 8. Mai 1945 das Ende des „grausamen und verbrecherischen Kriegs“und das „Menschheitsverbrechen der Schoah“ signalisiere. Er appellierte an die CDU, um dieses Thema „keinen Parteienstreit“ zu führen.

Mecklenburg-Vorpommern hatte den 8. Mai schon ab 2002 zum Gedenktag erhoben. Vergangene Woche hatte auch der Potsdamer Landtag mit den Stimmen von SPD, Linken und den Grünen den 8. Mai künftig zum Gedenktag erklärt. Auch in Hamburg gibt es darüber Diskussionen. Der 8. Mai war in der DDR von 1950 bis 1966 Feiertag. Zum 40. Jahrestag wurde der 8. Mai 1985 noch einmal als Feiertag begangen.

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