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Berlin: „90 Grad“ hinter Mauern

Disco wird umgebaut – mehr Sicherheit und Chic

Eine hohe Mauer rundherum, garniert mit ein paar Überwachungskameras – der Schöneberger Szene-Club „90 Grad“ soll sicherer sein, wenn nach den Umbauarbeiten am 1. Oktober Wiedereröffnung ausschließlich mit geladenen Gästen gefeiert wird. So leicht wie am vergangenen Wochenende darf es den Kriminellen nicht mehr gemacht werden. Da ist sich zumindest Club-Chef Nils Heiliger sicher.

Mitte Mai hatten Brandstifter die Disco in der Dennewitzstraße angezündet. Wenig später wurde er wiedereröffnet – provisorisch. Was unter solchen Bedingungen passieren kann, musste Sonntag „90-Grad“-Geschäftsführer, Thomas Aichele (40) erfahren: Die drei Männer, die sich am Getränkelager des Clubs zu schaffen gemacht hatten, kamen problemlos von hinten auf das Gelände und in den Getränkecontainer. Als Aichele die Männer – wie berichtet – überraschte, griffen sie ihn brutal an: Einer versetzte ihm einen Karate-Tritt an den Kopf, so dass Aichele mit einem Schädelbasisbruch noch immer auf der Intensivstation liegt. Zwei der Täter sind bereits gefasst, nach dem Dritten fahndet die Polizei noch.

„Es muss sich herumgesprochen haben, dass wir nach dem Brand im Club Mitte Mai ziemlich ungesichert sind“, sagt Heiliger. Dass die drei Angreifer, wie die Polizei berichtet, zuvor versucht hätten in den Club zu kommen und von den Türstehern abgewiesen worden waren, streitet der Club-Chef ab. „Die wollten einfach unseren Schnaps klauen“. Das soll nach den Umbauten nicht mehr möglich sein.

Aber nicht nur sicherer soll der Club werden, sondern auch schicker. In Kürze kommen Architekten der Champagner-Marke „Dom Perignon“ in die Dennewitzstraße, um eine „exklusive Dom Perignon Lounge bei uns einzubauen“, verrät Heiliger. Sie wird für rund 40 bis 50 Gäste Platz bieten, die „entweder eine spezielle Einladung haben oder einen „90-Grad-Clubmarke“ besitzen. „Die Firma zahlt den Bau der Lounge, dafür darf sie im Gegenzug ausgewählte Gäste dorthin einladen“, schildert Heiliger.

Für ihn sei es eine Auszeichnung, dass sich die Champagner-Marke für das „90 Grad“ entschieden hat: Zur Auswahl habe auch das „P1“ – die Szene-Disco in München – gestanden.

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