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Berlin: A 100 kostet das Land jetzt schon Geld Monatlich 7000 Euro für geräumte Kleingärten

Ob die Stadtautobahn A 100 vom Dreieck Neukölln bis zum Treptower Park gebaut wird, soll der nächste Senat entscheiden. Doch das noch nicht beschlossene Projekt kostet schon heute.

Ob die Stadtautobahn A 100 vom Dreieck Neukölln bis zum Treptower Park gebaut wird, soll der nächste Senat entscheiden. Doch das noch nicht beschlossene Projekt kostet schon heute. Eine benötigte Fläche, ein ehemaliges Kleingartengelände, wurde bereits im vergangenen Jahr geräumt; 1,6 Millionen Euro erhielten die Kleingärtner damals als Entschädigung. Ein zwei Meter hoher Maschendrahtzaun um die geräumten 315 Parzellen kostete nach Angaben der Stadtentwicklungsverwaltung etwa 90 000 Euro. Monatlich kommen jetzt rund 5000 Euro hinzu: um Auflagen der Polizei und der Feuerwehr zu erfüllen, um die Sicherheit zu gewährleisten und um illegal auf das Gelände gebrachten Hausmüll zu beseitigen. Weitere 2000 Euro im Monat seien für den Wachschutz veranschlagt, teilte Stadtentwicklungssenatorin Ingeborg Junge-Reyer (SPD) auf eine Anfrage des Grünen-Abgeordneten Stefan Ziller mit.

Weitere 300 000 Euro soll das Entfernen kontaminierter Flächen kosten. Auf einem Teil des Areals waren nach dem Krieg Haus- und Sondermüll deponiert worden. Die Abräumarbeiten würden erst vorgenommen, wenn es einen Beschluss zum Weiterbau der Autobahn gebe, sagte der Sprecher der Verwaltung, Mathias Gille. Zille wirft dem Senat vor, durch die vorzeitige Kündigung der Kleingärtner eine Müllhalde geschaffen und Steuergelder verschwendet zu haben. Nach dem Abzug der Hobbygärtner seien Lauben zerstört, Farbe ausgegossen und Bäume sowie Sträucher gefällt oder herausgerissen worden, obwohl das Gelände eingezäunt wurde. Das Areal werde aber immer wieder illegal betreten, gab Junge-Reyer zu, Abfälle würden über den Zaun geworfen. Schwere Verstöße gegen Umweltgesetze oder Giftmüllfunde, die es nach Angaben von Zille gibt, seien dem Senat aber nicht bekannt.

Da die Arbeiten auch nach einem Beschluss zum Weiterbau frühestens 2012 beginnen würden, hätte man sich mit dem Räumen des Geländes Zeit lassen können, sagt Harald Moritz vom Grünen-Kreisverband Treptow-Köpenick. Gille kontert, man müsse vorbereitet sein, um schnell loslegen zu können. kt

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