zum Hauptinhalt
Neuköllner Perspektiven. Wo sich der gelbe Möbelmarkt befindet, ist heute Schluss für die A 100. Anschließend verschwindet der Bau in einem Tunnel, der nun gebaut wird.

© Simulation: Senatsverwaltung für Stadtentwicklung

Ab Mai 2014: Berliner S-Bahn steht still für Bau der A 100

Die Bagger sind da, der Autobahnbau beginnt: Ab Montag ist die Grenzallee drei Jahre dicht. Im Frühjahr gibt es dann Unterbrechungen an den Wochenenden bei der S-Bahn. Und das ist erst der Anfang.

Der Autobahnbau trifft alle in Neukölln: Autofahrer, Radler, Fußgänger sowie S-Bahn-Fahrgäste und Busnutzer der BVG. Auf sie warten Sperrungen und Umleitungen. Los geht es jetzt am Montag, 24. Februar. Dann wird die Grenzallee zwischen der Bergiusstraße und der Neuköllnischen Allee dichtgemacht – für voraussichtlich mehr als drei Jahre. Auch Radfahrer und Fußgänger müssen sich neue Wege suchen.

Im Mai ist dann die S-Bahn an der Reihe. An zunächst sieben Wochenenden hintereinander fahren keine Züge zwischen Neukölln und Baumschulenweg. 2016 gibt es dann auch Einschränkungen auf der Ringbahn zwischen Neukölln und Treptower Park. Die BVG hat ihren Busverkehr in diesem Bereich schon seit Ende Januar umgestellt.

Ein 385 Meter langer Tunnel entsteht

Auf der Baustelle an der Grenzallee wird bereits der Boden abgetragen. Hier entsteht als Erstes von sieben Bauabschnitten für die Verlängerung der A 100 vom Dreieck Neukölln zum Treptower Park ein 385 Meter langer Tunnel, der die Grenzallee unterquert. Bis zu 24 Meter müssen die Bauarbeiter hier in die Tiefe gehen, sagte Arne Huhn, bei der Senatsverkehrsverwaltung zuständig für Ingenieurbauwerke, am Mittwoch.

Unter der künftigen Fahrbahn, die hier wegen der nahen Anschlussstelle Sonnenallee vier Spuren je Richtung haben wird, entstehen auch Stauräume für das Auffangen des Regenwassers. Das bautechnisch anspruchsvolle Projekt führe zu der langen Unterbrechung der Grenzallee, sagte Huhn. Erforderlich ist hier auch der Abriss und Neubau der Brücke über dem Gleis der Industriebahn Berlin. Für die Umleitung des Verkehrs haben die Planer zwei Varianten entwickelt: Einmal führt die Route über die Bergiusstraße und die Haberstraße zur Neuköllnischen Allee und dann zurück auf die Grenzallee.

So sieht der Verlauf der Trasse aus.
So sieht der Verlauf der Trasse aus.

© Tsp

Die Alternativstrecke verläuft von der Neuköllnischen Allee über die Lahnstraße und die Naumburger Straße bis zum Erreichen der Grenzallee. Auf dieser Route gibt es allerdings eine Gewichtsbeschränkung für Lastwagen. Diese 1,6 Kilometer lange Umleitung empfehlen die Planer auch Radfahrern und Fußgängern. Wer sich auskenne, könne den Weg etwas abkürzen, tröstete Huhn. Zu Fuß gingen hier im Gewerbegebiet allerdings auch nur verhältnismäßig wenige. Im Baustellenbereich habe es für sie keinen Platz gegeben.

Ab Mai gibt es Einschränkungen bei der S-Bahn

Wenn sich hier die Umleitung nach einigen Wochen wahrscheinlich eingespielt hat, Ampelanlagen und auch die Verkehrsführung werden dafür umgestellt, folgen ab Mai die Einschränkungen bei der S-Bahn. Im Abschnitt 2 unterquert die Autobahn das Gütergleis sowie die Anlagen der S-Bahn auf der Verbindung zwischen Ring und der sogenannten Görlitzer Bahn. An allen drei Gleisen müssen über den künftigen Widerlagern insgesamt sechs kurze Hilfsbrücken eingebaut werden. Zudem müssen nach Huhns Angaben gleichzeitig die Spundwände für die künftige Trogstrecke der Autobahn in die Erde getrieben werden, weil es für das Einbringen der Wände unter den neuen Brücken später keinen Platz mehr für die erforderlichen großen Maschinen geben werde. Jeweils 54 Stunden sollen die sieben Wochenend-Unterbrechungen dauern.

Die neuen Brücken werden neben den alten vorgefertigt und später eingeschoben, weshalb dann die Strecke erneut unterbrochen wird. Das Großprojekt sei bisher im Zeit- und Kostenplan, versichert die Verkehrsverwaltung. Knapp 473 Millionen Euro soll der 3,2 Kilometer lange 16. Bauabschnitt der A 100 kosten; enthalten sind hier auch 56,2 Millionen Euro für Grundstückskäufe. Fertig sein will man 2022. Ob dann der bautechnisch noch schwierigere 17. Abschnitt bis zur Frankfurter Allee folgen wird, ist politisch noch nicht entschieden. Angemeldet für den nächsten Bundesverkehrswegeplan ist er aber bereits.

Zur Startseite

showPaywall:
false
isSubscriber:
false
isPaid:
showPaywallPiano:
false