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Auch Udo Lindenberg war im Gespräch für das Solidaritätskonzert.

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Update

Abgesagtes Solidaritätskonzert am Reichstag: Kein Ersatz-Auftritt bei Einheitsfeier

Das Solidaritätskonzert für Flüchtlinge am 4. Oktober vor dem Reichstag findet nicht statt. Nebenan auf der Straße des 17. Juni werden aber bekannte Künstler zur Feier der deutschen Einheit spielen.

Das geplante Solidaritätskonzert zahlreicher Musiker für Flüchtlinge am 4.Oktober in Berlin vor dem Reichstag findet nicht statt. Das teilte der Konzertveranstalter Dirk Becker Entertainment am Montag mit. Der zeitliche Abstand zwischen den beiden Veranstaltungen sei einfach zu kurz, so die offizielle Begründung. Wie berichtet, sei ursprünglich geplant gewesen, die Bühne und die Technik von den Feierlichkeiten am Tag der Deutschen Einheit 24 Stunden zuvor zu nutzen. Das sei technisch aber nicht möglich - zum Beispiel benötige man für ein Open-Air-Konzert eine deutlich größere und höhere Bühne, als für die Einheitsfeier vor dem Reichstag vorgesehen. Und obwohl am 3. Oktober noch Sitztribünen aufgebaut sein werden, hätte man am Tag darauf schon eine Freifläche für mehr als 100000 Konzertbesucher schaffen müssen. Die Idee soll aber weiterhin umgesetzt werden. Das Management von Udo Lindenberg twitterte, dass man an einer "Alternative bastelt".

Drei Tage Einheitsfest in Tiergarten

Nicht nur das Bezirksamt Mitte hatte überrascht reagiert, schließlich hatte niemand dort ein Fest vor dem Reichstag angemeldet. Zumal zeitgleich vom 2. bis 4. Oktober eben auch ein privat organisiertes Einheitsfest mit Musikern, Riesenrad und Showprogramm gleich nebenan auf der Straße des 17. Juni veranstaltet wird. Veranstalter ist die Wohlthat Entertainment GmbH aus Prenzlauer Berg. Der Eventmanager hat auch Feste organisiert wie die Fanmeile oder die Silvesterfete vor dem Brandenburger Tor. Chef-Organisator Rainer Wohlthat sagte dem Tagesspiegel, man werde nicht versuchen, als Ersatz für das entfallene Großkonzert zu fungieren. "Das was da geplant war, ist in der Größenordnung nicht mit der Aktion auf der Straße des 17. Juni zu vergleichen", betonte Wohlthat. Es werde zwar unter anderem eine Rockkonzert-taugliche Bühne geben, eine Parade der bekanntesten deutschen Musiker, wie sie Becker geplant hatte, sei jedoch unter anderem aus Sicherheitsgründen nicht machbar.

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Nicht zuletzt steht bereits das vorläufige Programm für die Veranstaltung am Brandenburger Tor: Dabei sein wird unter anderem die Band Silbermond. Der erste Tag soll ein Familientag werden, der 4. Oktober ein Schlagertag. Zum Jubiläum am 3. Oktober sollen "25 besondere Momente der Einheit" auf großen LED-Bildschirmen und Leinwänden nochmals gezeigt werden. Die Flüchtlingskrise wird laut Wohlthat ebenfalls ein wichtiges Thema sein - wie und an welchem Tag es aufgegriffen werden soll, werde aber noch diskutiert. Die offizielle Feier zum Tag der Deutschen Einheit findet im Jubiläumsjahr in Frankfurt am Main statt. Das Motto lautet 25 Jahre nach der Wiedervereinigung „Grenzen überwinden“. Offizieller Ausrichter der Feierlichkeiten ist stets das Land des Bundesratspräsidenten und das ist im Jahr 2015 Hessen.

"Wir hatten einen konkreten Plan"

"Wir hatten zwar konkrete Pläne, darunter auch ein Sicherheitskonzept, die wir hätten einreichen können", sagte Agenturchef Dirk Becker nach der endgültigen Absage des Soli-Konzerts in Berlin. Man habe damit aber warten wollen, bis die Machbarkeit von eigener Seite her gesichert sei. Weiterhin teilte er mit, man bleibe zwar in der Sache aktiv, habe aber auch noch keinen Ersatztermin. Zudem müsse es ja auch nicht unbedingt Berlin sein

Geplant waren Auftritte zahlreicher Musiker, die sich in der Vergangenheit gegen Fremdenfeindlichkeit engagiert haben . Im Gespräch waren unter anderem Herbert Grönemeyer, Peter Maffay und Udo Lindenberg. "Wir haben, als wir mit der Idee auf die Künstler zugegangen sind, noch vor übereilten Ankündigungen gewarnt", erklärte Becker. mit dpa

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