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Berlin: Abi-Durchfallquote: Berlin bleibt Spitze 8,5 Prozent der Schüler scheiterten

Berlin behält seine bundesweite Spitzenstellung bei der Durchfallquote der Abiturienten. 1139 von 13 384 Schülern scheiterten in diesem Jahr.

Berlin behält seine bundesweite Spitzenstellung bei der Durchfallquote der Abiturienten. 1139 von 13 384 Schülern scheiterten in diesem Jahr. Dies entspricht einem Anteil von 8,5 Prozent. Allerdings gab es – anders als im letzten Jahr – keine Schule, an der jeder dritte Schüler scheiterte. Der höchste Wert lag bei rund 20 Prozent. Das Landesschulamt vermutet, dass einige Schulen aus den Erfahrungen von 2001 gelernt und rechtzeitig darauf geachtet hatten, dass die Schüler besser vorbereitet ins Abitur gehen.

Dass es keineswegs normal ist, wenn durchschnittlich neun Prozent der Abiturienten durchfallen wie üblicherweise in Berlin, zeigt ein Blick auf die anderen Bundesländer. Selbst Länder mit einer ähnlich hohen Abiturientenquote (um 30 Prozent) erreichen wesentlich bessere Ergebnisse. Dort liegt die Durchfallquote zwischen 2,6 (Baden-Württemberg) und 4,7 Prozent (Brandenburg und Hamburg). Selbst mit dem Notendurchschnitt von 2,7 gehört Berlin zu den Schlusslichtern in Deutschland.

Oberschulrat Gerhard Nitschke sagt, viele Schüler gingen „fahrlässig“ mit der Chance um, das Abitur machen zu können. Vielen werde erst zu spät bewusst, welche Chance sie verpassten. Hinzu kommen schulinterne Mängel. Viele Kollegien, sagt Nitschke, seien während der Oberstufe zu großzügig. Wie berichtet, haben zahlreiche Kollegien dieses Jahr mehr auf die Anwesenheit der Schüler geachtet, weil sie letztes Jahr Abitur–Durchfallquoten von 20 bis 30 Prozent hatten. Die Lehrer an einigen Schulen wollen künftig auch beim Übergang in die Oberstufe und innerhalb des Kurssystems strenger sein.

„Bedenkliche Ergebnisse“ liefern laut Landesschulamt „die beiden auch im Vorjahr schwierigen Gesamtschulen Neuköllns“. Vier von ihnen bieten eine Kombination von Negativrekorden: ein Notendurchschnitt von 3,0 und eine Durchfallquote von mehr als 20 Prozent. Insgesamt schneiden die Gymnasien wesentlich besser ab als die Gesamtschulen und Oberstufenzentren.

Anders als 2001 übernahmen dieses Jahr an vielen Schulen die eigenen Leiter den Abiturvorsitz. Die Folge laut Landesschulamt: „In einigen Fällen, die der Nacharbeit bedürfen, sind schwer nachvollziehbare Ergebnisverbesserungen eingetreten.“ Die Behörde wünscht sich hier künftig „mehr Distanz und Objektivität“.

Die Statistik zum Abitur 2002 hält aber auch viel Positives bereit: 35 Schüler erreichten die Traumnoten 1,0 oder 1,1. Wieder sind es die kirchlichen Schulen sowie das Französische Gymnasium, Heinrich-Hertz- und Herder-Oberschule und das Gymnasium Steglitz, die mit Durchschnittsnoten um 2,2 Prozent vorn liegen. Neu sind in der Bestenliste das Rückert-Gymnasium und die Hans-und-Hilde-Coppi-Oberschule. Das Volkshochschulkolleg Schöneberg-Tempelhof erreichte eine gute 2,4. Susanne Vieth-Entus

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