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Ursula Sarrazin soll ihre vierte Klasse abgeben. In ihren anderen Klassen soll die umstrittene Lehrerin weiterhin unterrichten.

© dpa

Abschaffen auf Raten: Sarrazin gibt Klasse ab

Die Charlottenburger Reinhold-Otto-Grundschule setzt einen anderen Lehrer für die vierte Klasse von Ursula Sarrazin ein – angeblich wegen „organisatorischer Anforderungen“.

Dem Vernehmen nach wird die umstrittene Grundschullehrerin Ursula Sarrazin nicht weiter in der Klasse 4b der Reinhold-Otto-Grundschule in Westend eingesetzt, aus deren Reihen kürzlich die meiste Kritik von Eltern gekommen war. Ihre drei anderen Klassen unterrichtet Sarrazin dem Vernehmen nach jedoch weiter. Begründet wird die Herausnahme aus der Klasse aber offenbar nicht mit den Vorwürfen gegen Ursula Sarrazin, sondern mit „schulorganisatorischen Anforderungen“.

Die Vorwürfe der Eltern sind Ursula Sarrazin inzwischen dargelegt worden, ein Schulschlichtungsverfahren mit dem für Personal zuständigen Abteilungsleiter Erhard Laube dauert allerdings noch an. Bekannt geworden ist aber inzwischen, dass die Lehrerin vom Sommer an eine Beurlaubung aus persönlichen Gründen beantragt hat.

Ursula Sarrazin, der Frau des früheren Berliner Finanzsenators und ehemaligen Bundesbankvorstands Thilo Sarrazin, werden unter anderem autoritäres Verhalten, die Einschüchterung von Schülern und verbale Ausfälle vorgeworfen. In einem Elternbrief etwa hieß es, Kinder seien „persönlich diffamiert“ worden. Das Verhalten von Frau Sarrazin gegenüber den Kindern bezeichne man inzwischen bereits „als eine subtile Form psychischer Gewalt“.

Ursula Sarrazin selbst bestritt jedoch nicht nur alle Vorwürfe und sagte, sie habe „keine Fehler gemacht“ – darüber hinaus behauptete sie, die Berliner Eltern könnten nicht mit strengen Lehrern umgehen. Man wolle sie nur für die Thesen ihres Mannes bestrafen und „in Sippenhaft“ nehmen.

Trotz aller Vorwürfe hätten alle in den vergangenen Jahren erhobenen Beschwerden gegen Ursula Sarrazin nach ihrer Prüfung keine Grundlagen für dienstrechtliche Konsequenzen geboten, hatte es kürzlich aus der Bildungsverwaltung geheißen. Nach den neuen Vorwürfen befassten sich sowohl die Schulkonferenz der Charlottenburger Reinhold-Otto- Grundschule als auch der zuständige Abteilungsleiter Erhard Laube aus der Senatsbildungsverwaltung mit dem Fall. Laube etwa hatte ein Gespräch mit Ursula Sarrazin und dem Schulleiter geführt, das die „für die pädagogische Arbeit in der Schule belastende Situation“ beenden solle. Ein erster Schritt dazu ist nun offenbar passiert.

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