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Abschlussprüfung: Auch Demo kann Senat nicht umstimmen

Es bleibt dabei: Die Matheprüfung für 28.000 Berliner Schüler muss wiederholt werden, sagt die Verwaltung. Dass tausende Schüler dagegen demonstrieren, lässt sie kalt. Eltern haben inzwischen rechtliche Schritte eingeleitet.

Ungeachtet zunehmender Kritik hält die Berliner Bildungsverwaltung an einer Wiederholung der zentralen Mathematikprüfung für den mittleren Schulabschluss (MSA) fest. Die Neuansetzung sei die einzige Möglichkeit, die Chancengleichheit für alle Schüler zu gewährleisten, sagte ein Sprecher der Verwaltung.

Zuvor hatten rund 3000 Zehntklässler vor dem Roten Rathaus gegen eine Wiederholung demonstriert. Anschließend habe Landesschulrat Hans-Jürgen Pokall einer Schülerdelegation klargemacht, dass der Senat keine andere Wahl habe, sagte der Sprecher.

Wiederholungstermin ist der 23. Juni

Bei der zentralen Mathematikprüfung am Mittwoch vergangener Woche war festgestellt worden, dass Jugendliche an mehreren Schulen vorab in den Besitz der Aufgaben sowie Lösungen gekommen waren. Die Prüfung soll nun am 23. Juni wiederholt werden. Betroffen sind rund 28.000 Berliner Schüler an 346 Schulen. Zu Betrugsvorwürfen ermitteln Polizei und Staatsanwaltschaft. Neue Erkenntnisse liegen den Behörden nach eigenen Angaben nicht vor.

Unterdessen droht dem Senat nach Informationen des Landeselternausschusses (LEA) eine Klagewelle. Bereits am Montag habe der Vater einer Schülerin beim Verwaltungsgericht Berlin einen Antrag auf einstweilige Verfügung gegen die erneute Prüfung gestellt, sagte
der LEA-Vorsitzende André Schindler. Eine Entscheidung wird Ende der Woche erwartet. Die Bildungsverwaltung sei von der Kammer bereits zu einer Stellungnahme aufgefordert worden. Der LEA unterstütze die juristischen Schritte, weil die Neuansetzung der Prüfung "unverhältnismäßig" sei, sagte Schindler. (sf/ddp)

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