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Berlin: Acht Jahre für ein neues Dach

Die Spuren des Brandes im Jagdschloss Glienicke werden bis 2011 zu sehen sein. Die Arbeiten an der Philharmonie dauern bis August.

So schnell lassen sich Spuren von spektakulären Großbränden offensichtlich nicht beseitigen. Das Dach der Philharmonie, das im vergangenen Mai Feuer fing und eine dramatisch wirkende Rauchsäule in den Himmel sandte, wird nach Auskunft des Senats erst Ende August vollständig repariert sein. Noch viel länger ist das Jagdschloss Glienicke in Zehlendorf von den Folgen eines Feuers beeinträchtigt. Vor bald sechs Jahren brannte hier der Dachstuhl, wurde der Südflügel geschädigt. Noch heute wirken Teile des Gebäudes wie eine bessere Ruine.

Die Arbeiten unter strengen Auflagen des Denkmalschutzes seien „weit komplizierter und aufwändiger als ursprünglich angenommen“, teilte die Senatsverwaltung für Bildung, Wissenschaft und Forschung als Bauherr mit. Seit Anfang 2008 liege eine geprüfte Gesamtbauplanung vor, es sei „nicht mit weiteren Verzögerungen zu rechnen“. Mit den nächsten Bauabschnitten könne nun in diesem Frühjahr begonnen werden, erst im Frühjahr 2011 sollen die Bauarbeiten abgeschlossen und die letzten Spuren des Brandes beseitigt sein.

Zuletzt war das Jagdschloss vor zwei Jahren im Gespräch, als hier das Sozialpädagogische Fortbildungsinstitut (SFBB) der Länder Berlin und Brandenburg eröffnet wurde. Die Bildungsverwaltung teilte mit, es habe ein neues Raumkonzept entwickelt werden müssen, das den laufenden Betrieb während der gesamten Bauzeit berücksichtige. „Anders als man es vielleicht von außen erkennen kann, sind rund ein Viertel des geplanten Bauvolumens bereits ausgeführt“, teilte die Behörde mit. Neben der Reparatur des Brandschadens gehe es um die Grundsanierung aller Gebäude und die vollständig neue technische Ausstattung. Die Kosten werden mit fast zehn Millionen Euro angegeben.

Auch auf dem zweiten von einem Großbrand beschädigten Dach – dem der Philharmonie – klaffen noch Lücken. Bis jetzt schützt nur die Bitumenschicht, die nach dem Brandunglück im vergangenen Mai auf die unbeschädigte Betondecke aufgetragen wurde, das Haus in der Herbert-von-Karajan-Straße. Die Neueindeckung der Nordseite soll zwischen April und Juni abgeschlossen, die Südseite dann bis Ende August fertiggestellt sein. Die Senatsbehörde für Stadtentwicklung begründet den Zeitplan mit den erforderlichen öffentlichen Ausschreibungen. Für das neue Dach sind 590 000 Euro eingeplant, dazu kommen bis zu 100 000 weitere Euro für Arbeiten für besseren Brandschutz, beispielsweise sollen Feuerlöschleitungen verlängert werden. Das Feuer war bei Dachdeckarbeiten entstanden und hatte sich schnell ausgebreitet. Nach Angaben der Senatsverwaltung werde die Haftpflichtversicherung der Firma für Kosten aufkommen. In welcher Höhe, ist noch unklar. C. v. L.

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