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"Action Weeks": Autonome im Anmarsch

Die autonomen Aktionswochen, auch "Action-Weeks" genannt, sind in vollem Gange: Nach der Besetzung eines Brachgeländes in der Rigaer Straße in Friedrichshain am Wochenende, haben Unbekannte in der Nacht zu Montag das Haus der Deutschen Wirtschaft in Mitte angegriffen.

Etwa sechs vermummte Täter hatten 14 Scheiben des Bürogebäudes in der Breiten Straße beschädigt und Farbeier gegen die Fassade geworfen. Wie berichtet, hat ein autonomes Aktionsbündnis unter der Kampagne „Wir bleiben Alle!“ noch bis zum 21. Juni verschiedene Aktionen, Info-Veranstaltungen und Workshops angekündigt – hauptsächlich gegen die „kapitalistische Umstrukturierung der Stadt“, wie es hieß. Aktivisten aus ganz Europa würden anreisen.

Eine Sprecherin des Bündnisses schloss gestern nicht aus, dass der Anschlag auf das „Haus der Deutschen Wirtschaft“ auch im Zuge der Action-Weeks begangen worden ist. „Wir sind ja ein offenes Bündnis, wo alle mit Aktionen teilnehmen können, die mit unserer Grundidee übereinstimmen“, sagte die Sprecherin, die ungenannt bleiben wollte. Erst am Wochenende hatten wieder mehrere Autos in der Stadt gebrannt. Zudem besetzten 40 Leute ein Brachgelände in der Rigaer Straße. Doch die Aktion am Sonnabend in Friedrichshain blieb friedlich. Auf Wunsch des Besitzers des Geländes, kam die Polizei und räumte das Grundstück und erteilte Platzverweise. Die Besetzer leisteten keinen Widerstand. Die Initiatoren sind der Meinung, dass insbesondere das autonome Wohnprojekt Brunnenstraße 183 in Mitte durch die Umstrukturierung der Stadt in Gefahr sei. Laut der Sprecherin hätten die Bewohner Post vom Gerichtsvollzieher erhalten und müssten das Haus bis zum 18. Juni geräumt haben – ansonsten rücke die Polizei an. Das Bündnis plant, dies zu verhindern. Die Polizei hingegen betont weiterhin, dass kein Räumungstermin bekannt sei.

Gestern Nachmittag stand für die Aktivisten zudem eine Demonstration am Flughafen Schönefeld auf der  Tagesordnung – um die Abschiebung illegal eingereister Vietnamesen zu verhindern. Als „Höhepunkt der Kampagne“ sieht das Bündnis die Massenbesetzung des stillgelegten Flughafens Tempelhof, die für den 20. Juni angesetzt ist.

Bereits im vorigen Jahr hatte es Ende Mai bei den „Freiraum-Tagen“ mehrere Besetzungen gegeben. So belagerten 300 Leute ein ehemaliges Gewerkschaftshaus in der Michaelkirchstraße in Mitte. Die Polizei rückte mit schwerem Gerät an, um das Gebäude zu räumen. tabu

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