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Berlin: ADAC tanzt nicht mehr

Der langjährige ADAC-Vorsitzende Wolf Wegener liebte es, sich beim Ball des Clubs in den Mittelpunkt zu stellen. Auch mit dem Auto kutschierte er auf die Ballfläche.

Der langjährige ADAC-Vorsitzende Wolf Wegener liebte es, sich beim Ball des Clubs in den Mittelpunkt zu stellen. Auch mit dem Auto kutschierte er auf die Ballfläche. Sein Nachfolger Walter Müller fand ebenfalls Gefallen am Ballglamour. Jetzt ist alles aus. Der Club hat unter dem aktuellen Chef Manfred Voit, der nicht gerade als Tänzer bekannt ist, beschlossen, nicht länger tanzen zu gehen.

In Zukunft werde es keinen ADAC-Ball mehr geben, teilte der Club am Montag lapidar mit. Der ADAC wolle sein gesellschaftliches Engagement „noch stärker auf seine breite Mitgliederstruktur“ ausrichten, heißt es in der Mitteilung.

Finanzielle Gründe hätten keine Rolle gespielt, sagte eine Sprecherin. Sie bestätigte aber, dass die Zahl der Gäste zuletzt zurückgegangen sei. In diesem Jahr wurden im Maritim-Hotel 2538 Ballbesucher gezählt. Zu den Boomzeiten, als noch im ICC geschwoft wurde, kamen bis zu 8000 Gäste. Der Ball fand deshalb lange Jahre als Doppelveranstaltung an zwei Abenden statt und war neben dem Presseball und dem Ball der Berliner Kaufleute ein Höhepunkt der Ballsaison. 87 Bälle hatte der ADAC seit 1905 veranstaltet.

Unter den Gästen waren stets auch prominente oder halbprominente Politiker und Schauspieler. Beim letzten Ball kam die Musik von den Puhdys. Ein Jahr zuvor war Peter Kraus aufgetreten. Kritik hatte es 2011 gegeben, weil unter dem damaligen ADAC-Chef Müller, der Chef der Berliner Mercedes-Niederlassung ist, der Ball beinahe zu einer Werbeschau für das Unternehmen mutiert war. kt

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