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Adventskalender der maroden Schulen, Tür 15: Zum Essen in den Hort

Erst wurde der Dunant-Grundschule eine neue Mensa versprochen, dann doch nicht, klagen die Elternvertreter. Die zuständige Schulstadträtin versteht die Aufregung nicht.

Advent, Advent . . . ein Ärgernis nach dem anderen aus Berlins maroden Schulen kann man derzeit Tag für Tag nachlesen im Adventskalender des Bezirkselternausschusses Steglitz-Zehlendorf. Bis Heiligabend öffnen die Eltern in ihrem Blog "Einstürzende Schulbauten" Türchen mit haarsträubenden Beispielen kaputter Schulen.

Seit einigen Jahren protestieren die Eltern der Dunant-Grundschule in Steglitz gegen die baulichen Mängel und die derzeitige Essenssituation. Denn bislang findet die Essensausgabe in dem stark sanierungsbedürftigen Hort nebenan in der Treitschkestraße statt, einer ehemaligen Kindertagesstätte. Weil hier aber nicht genug Platz für alle Schüler ist, müssen diese zum Essen auf Gruppenräume ausweichen.

Bei einem Treffen mit Schulstadträtin Cerstin Richter-Kotowski im Juli wurde deswegen beschlossen, eine neue Mensa im Erdgeschoss des Schul-Hauptgebäudes in der Grietznerstraße zu bauen. Zudem mussten im August mehrere Klassen kurzfristig umziehen, um Platz für die Essensausgabe zu machen, schreibt der stellvertretende Elternsprecher, Jochen Buder.

Sanierung ist unrealistisch

Im vergangenen Monat kam für die Eltern und Lehrer der Schule dann die Ernüchterung. Auf einer Schulkonferenz wurde mitgeteilt: „Die Mensa wird nicht gebaut, da der Fettabscheider zu teuer ist.“ Schulstadträtin Richter-Kotowski wollte sich auf Anfrage des Tagesspiegels dazu nicht festlegen: „Mein derzeitiger Kenntnisstand ist, dass die Mensa geplant ist, ich aber noch nicht sagen kann, wann mit den Bauarbeiten begonnen wird.“ Überhaupt müsse man nun einen Plan entwerfen, wie mit der derzeitigen Situation umgegangen wird. Da aber derzeit die Stelle des Schulplaners noch ausgeschrieben sei, könne man nicht absehen, wann es dazu kommt.

Eine Sanierung des Horts hält sie für unrealistisch. Fragwürdig sei, inwiefern es finanziell Sinn ergebe, das marode Gebäude komplett zu sanieren, sagt Richter-Kotowski.In das marode Gebäude dringt Wasser ein. Auch die Wasserrohre seien größtenteils korrodiert, sodass man das Wasser aus den Leitungen nicht trinken könne, schreiben die Eltern.

Lesen Sie alle Folgen des Adventskalenders hier:
1. Dezember: Knöterich in Alt-Lankwitz

2. Dezember: In Kaulsdorf müssen Kinder zwei Jahre mit dem Bus pendeln

3. Dezember: Volleyball zwischen Schimmelwänden - das Lilienthal-Gymnasium in Lichterfelde

4. Dezember: Andreas-Gymnasium: Die Quelle im Keller

5. Dezember: Auch in Dahlem sprudelt eine Quelle

6. Dezember: Gute Nachrichten aus dem Paulsen-Gymnasium

7. Dezember: Schule an der Victoriastadt: Zum Essen in die Aula

8. Dezember: Pipi in der Pause? Nicht in der Anna-Lindh-Schule

9.Dezemeber: "Warum nur ein Geldsegen für die Hochschulen?"

10.Dezember: Ludwig-Bechstein-Grundschule: Die Wildnis von Lankwitz

11.Dezember: Dachschaden am Beethoven-Gymnasium

12. Dezember: Den Eltern der Joan-Miro-Grundschule stinkt's

13. Dezember: Hoffnung auf einen neuen Schulhof in Steglitz

14. Dezember: Diese Berliner Schule hat einen Dachschaden

Es können sich noch weitere marode Schulen am Kalender beteiligen. Kontakt: vorstand@bea-sz.de

Den kompletten Adventskalender finden Sie auf dem Blog des Bezirkselternausschusses Steglitz-Zehlendorf.

Florian Brand

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